Wir wollen eine authentische Berichterstattung über das Reisen mit Kleinkind schreiben. Dabei nicht nur über die beeindruckenden und wunderschönen Erlebnisse, sondern auch die Schattenseiten berichten. Eine Backpacking-Reise besteht unserer Erfahrung nach nämlich -wie alles im Leben- aus Höhen und Tiefen.
Aber wir müssen euch enttäuschen (drei mal auf Holz klopfend), es gibt bisher nichts was die Verliebtheit zu Sri Lanka betrüben kann.
Das liegt vor allem daran, dass unser kleiner Backpacking-Neuling sich hier pudelwohl fühlt. Wir sind eher gespannt was passieren wird, wenn Sie wieder zurück in Deutschland ist. Momentan zieht sie einem Superstar gleich alle Blicke auf sich, wie sie im Tragetuch sitzt oder auf Papas Schultern den Menschen zuwinkt. Alle möchten sie anfassen oder am allerliebsten herumtragen!
Aber zurück zu unserer Reise. Nach unserem Ausflug in den Yala National Park haben wir das wunderschöne Hochland Sri Lankas angesteuert. Umgeben von Bergen und wunderschön grünen Teeplantagen liegt das Dorf Ella auf einer Höhe von rund 1000 m.ü.M..
Mit unserer Unterkunft, dem „Idyll Homestay“ haben wir die bisher schönste Unterkunft unserer Reise gehabt: familiäre Umgebung, sensationeller Ausblick, ruhige Lage und ein fantastisches Frühstück. Unsere Kleine hat es geliebt, da sie viel Platz zum Spielen hatte und es immer Jemanden gab, der sie beschäftigt hat. Sie hat sogar mit dem Dreirad der Gastschwester, die ersten Schritte zu Laufen gelernt.
Der Ort hat wahnsinnig viel zu bieten. Da wir einen möglichst entspannten Aufenthalt wollten, haben wir in den drei Tagen, lediglich ein kleines Angebot genutzt – entschleunigen!
Wir sind den „Little Adams Peak“ hinauf gewandert, haben dort den tollen Ausblick genossen und sind nach einem Picknick am Gipfel wieder durch die malerischen Teeplantagen zurück ins Dorf.
Auf unserer Terrasse haben wir immer wieder der urigen Bimmelbahn zugesehen wie sie den Berg hinauf stampft und uns gefreut auch bald mit dieser weiter nach Nuwara Eliya zu fahren.
In das srilankanische Essen hatten wir uns von Anfang an verliebt. Somit war für uns die Teilnahme an einem Kochkurs hier Pflicht! Den haben wir dann bei einer Familie gemacht, die noch traditionell über offenem Feuer und mit Lehmtöpfen kocht. Der Plan war, einer kocht, der andere passt auf die Kleine auf. Spontan fanden sich in den drei Töchtern unseres Kochlehrers aber die idealen Babysitter und so konnten wir Beide den Kochlöffel schwingen. Ein muss, für diejenigen, die kreatives Essen lieben!
Dazu gibt es demnächst einen eigenen Blogeintrag mit tollen Rezepten!
Das nächstes Highlight war die drei stündige Weiterreise mit der lokalen Eisenbahn. Diese ist ein Erbe der britischen Kolonialherren. Es lässt sich so ganz gut erahnen mit welch alter Technik und Romantik der Zug durch die Berglandschaft Sri Lankas zuckelt! Bei einem Durchschnittstempo von 25 km/h konnte man die wunderschöne Landschaft mit ihrem satten grün und den Bergen aus der offenen Tür lehnend aufsaugen. Natürlich ohne Kind!
Unsere Kleine hat die erste Stunde tief und fest geschlafen. Die weiteren zwei Stunden hat sie hell auf begeistert aus dem Fenster geschaut und auf alles möglich gezeigt. Auch die Mitreisenden standen mit ihr in stetiger Interaktion. Alles in allem eine entspannte Art zu reisen.
Ziel unserer Reise war Nuwara Eliya, die mit 25.000 Einwohnern auf 1990 m.ü.M. höchst gelegene Stadt Sri Lankas. Wir waren sehr gespannt, was uns erwarten würde. Sowohl der Reiseführer als auch viele Backpacker haben von dem Dauerregen und den schimmeligen Unterkünften vor Ort berichtet.
Wir jedoch fanden unseren zweitägigen Aufenthalt hier super. Es war nun viel geschäftiger als in Ella und die Landschaft sehr eindrucksvoll. Zudem hatten wir Glück mit dem Wetter und strahlenden Sonnenschein.
Auch unsere Unterkunft, das „King Fern Cottage“, war ein superschnuckeliges Hotel aus Holz, mit kleinem Ofen im Restaurantbereich, Poolbillard, tollen Ausblick in den eigenen Garten und guter Lage.
Vor Ort haben wir uns das Getummel der Stadt angesehen, sind durch den Viktoria Park spaziert, haben den absolut verrückten Kinderspielplatz besucht und eine Teefabrik besichtigt.
Der Besuch der Teefabrik hat uns auch unwahrscheinlich gut gefallen. Denn ehrlich gesagt wussten wir nicht viel über Tee und seine Herstellung. Also haben wir uns die Pedro Tea Estate angesehen. Nach einer kurzen, aber lehrreichen Führung durch die Produktionshallen, haben wir dann auf eigene Faust die Teeplantagen erkundet. Wir kamen dann per Zufall zur Teesammelstelle. Die Frauen waren so angetan von unserer Tochter, dass sie sie auf den Arm genommen und uns dabei allerhand erklärt haben. Wie ein Topmodel durfte sie auf viele Fotos und es hätte für uns keinen besseren Einblick in die tägliche Arbeit der Plantagenarbeiterinnen geben können. Wer braucht schon einen Guide!
Am nächsten Tag geht es weiter mit dem Zug nach Kandy!