Reiseapotheke – gerüstet für fast alles

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Klar, keiner möchte dran denken, dass man auf Fernreisen auch krank werden kann.

Aber mit ein bisschen Vorbereitung ist man für vieles gut gerüstet.

Der folgende Post soll euch als Inspiration dienen;)

Die Liste umfasst getrennt die Dinge, die wir für unsere Kleine und die Dinge, die wir für uns mitnehmen.

 

 

 

 

Für die ganz Kleinen Traveller…

Generell gibt es ein paar wenige Situationen auf die man im Zweifel rasch reagieren will, da das nächste Krankenhaus o.ä. Stunden wenn nicht Tage entfernt ist.

 

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Solche Akutnotfälle sind Beispielsweise allergische Reaktionen, Durchfall oder Fieber und die damit einhergehende Gefahr eines Fieberkrampfes. 

 

– Cetirizin Sirup zur antiallergischen Therapie, hilft bei jeglicher Art allergische Reaktion

– Nurofen Saft und Paracetamol Zäpfchen zur Fiebersenkung

– Cefurox Antibiotikum: das Backup schlechthin, unserer Meinung nach sollte  (aus eigener Erfahrung)  ein breiter aufgestelltes Anitbiotikum in jeder Reiseapotheke nicht fehlen.

– Diazepam Zäpfchen, für den Fall das tatsächlich ein Krampfanfall auftritt

– Emesan Kinderzäpfchen, bei Übelkeit

– Dentinox Zahnungsgel

– Betaisodonna Salbe 

– Otriven Nasentropfen Kinder

– Salzwasser Nasentropfen

– Doctan Mosquito Spray

– Elotrans Elektrolyt Pulver, bei Durchfall 

– Perenterol Pulver Junior, bei Durchfall

– Vibrucol Zäpfchen

 

Falls eine Reise in ein Malaria-Risiko-Gebiet geplant ist, müsst ihr an zusätzliche Medikation denken!

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Für uns große Menschen…

– Loperamid, bei Durchfall

– Cortisonsalbe 

– Fenistil Gel

– Breitband-Antibiotikum

– Otriven Nasentropfen 

– Nobite Mosquito Spray

– Elotrans Elektrolyt Pulver, bei Durchfall

– Paspertin und Vomex Tabletten, bei Übelkeit

– Ibuprofen 400mg

 

Daneben  sollte man noch ein paar Pflaster und ein wenig Verbandsmaterial dabei haben.

Zum Schluss noch ein Gedankenanstoß – bitte seid vorsichtig mit Medikamenten die ihr vor Ort kauft, besondere wenn diese sehr günstig sind! Eine Qualitätsgarantie wie in Deutschland gibt es sonst praktisch nirgends.

 

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Und in jedem Fall ist es unbedingt notwendig vor der Abreise einen Arzt zu konsultieren und vorgenannte Medikamente nur nach entsprechender Rücksprache mit diesem einzunehmen. 

 

Was packt ihr noch so in eure Reiseapotheke? Habt ihr noch weitere Tipps?

 

Der Countdown läuft…

…in zwei Wochen starten wir in unsere nächste Fernreise und diesmal mit extra Gepäck – Kleinkind!
Diesmal geht die Backpacking-Reise nach Sri Lanka und wir lassen euch an unseren Erfahrungen auf unserem Blog teilhaben.

Zuerst werde wir euch von unserem Pack-Chaos berichten, zweieinhalb Backpacker und nur ein großer Rucksack;)

Die Spannung steigt!

 

Travel is part of education!

Wer sich bereits auf unserer Homepage ein wenig umgesehen hat, ist vielleicht schon unter – zimmeraufreisen-  auf unsere Freiwilligendienst im wunderschönen Ghana gestoßen. Um Interesse zu wecken und Unterstützungen für unser Projetzt vor Ort zu finden, habe ich einen Erfahrungsbericht im Online Portal des deutschen Verbandes für Physiotherapeuten veröffentlichen dürfen. Wenn ihr neugierig geworden seid, lest hier einfach mal rein!

 

 

 

Unsere Hotels in Äthiopien

Im Folgenden findet ihr die 11 Herbergen, die wir während unseres Äthiopien Aufenthaltes genutzt haben:

1. Lazly Guesthouse (Addis Abeba)        5/5

Ein Platz um sich wie zu Hause zu fühlen! Preise beginnen ab 70 $
(inkl.Steuer), dafür bieten die Zimmer alles was man sich wünschen kann:
(funktionierende) Hot-Shower Dusche, (in room) WLAN,
Satelittenfernsehen, Mikrowelle, Kühlschrank, Wasserkocher und sehr
gemütliche Betten. Hinzu kommt super freundliches Personal mit
ausgezeichnetem Service. Zudem sind kurze Transfers, sowie der
Flughafen/Busbahnhoftransfer inklusive. Absolut empfehlenswert!

2. Romi Hotel (Arber Minch)            4/5

(Stand Dezember 2014) neuestes Hotel in der Stadt und dank moderater
Preisgestaltung (Farang Preis: single 250 Br.) sicher eine gute Wahl.
Sieht man von der gierigen Inhaberin ab, sind auch die Bediensteten
nett, freundlich und zuvorkommend. Die Zimmer sind neu und entsprechend
in gutem Zustand mit funktionierende Heißwasserduschen. WLAN im Garten.
Ausgezeichnetes Shiro!

3. Arber Minch Hotel (Arber Minch)        3/5

Etwas in die Jahre gekommen und entsprechend haben die Möbel schon
einige Gebrauchsspuren. Mit 350 Br relativ teuer für die erbrachte
Leistung, aber insgesamt empfehlenswert. Saubere Zimmer mit WLAN und
auch die Heißwasserdusche funktionierte.

4. Zion Train Lodge (Shashemene)            3/5

Ansprechendes Hotel. Wir hatten ein Zimmer mit Gemeinschaftsdusche/WC.
Das Zimmer selbst hatte eine etwas durchgelegene Matratze. Die sanitären
Einrichtungen waren in Ordnung, gefallen hat uns die Dusche mit Blick in
den Sternenhimmel (da oben offen). WLAN gibt es keines. Frühstück und
Essen waren gut. Wer Einsicht in die Rasta Kultur Äthiopiens haben
möchte ist hier sicher richtig, aber auch sonst wohl die beste (westlichste) Adresse
in der Stadt.

5. Bale Mountain Lodge (Dinsho)            3/5

Letztlich wohl die einzige touristische Unterkunft in ganz Dinsho und
noch dazu im Nationalpark gelegen.Somit erklärt sich, der für den
gebotenen Standart, hohe Preis. Im Schlafsaal zahlt man 20 US$/ Person,
ein Doppelzimmer kostet ab 60 US$. Duschen gibt es nur außerhalb des
Hauptgebäudes und kalt. Abends wird ein Kaminfeuer (was im Preis
inbegriffen ist) gemacht, was aber bei den Außentemperaturen auch
notwendig ist. Ein einfaches Frühstück ist inklusive. Die Zimmer sind
sauber und das Bettzeug hält einen ausreichend warm.

6. Orit Hotel (Jinka)                2/5

Das Hotel bietet insgesamt ordentliche und große Zimmer. Die (schwarzen)
Badezimmerarmaturen werden allerdings nicht so häufig gereinigt. Auch
hat die Heißwasserdusche leider nicht funktioniert und konnte auch nach
Beanstandung nicht repariert werden. Der Service sowie  das Essen im
Restaurant sind gut.
Insgesamt zahlt man aber für die gebotene Leistung deutlich zu viel.

7. Goh Hotel (Jinka)                3/5

Saubere Zimmer mit funktionierenden Heißwasserduschen und gepflegtem
Badezimmer. Bett, Matratze und Moskitonetz waren allesamt auch gut in
Schuss. Im Vergleich zu anderen Städten eine überteuerte Bleibe, im
Vergleich zum Beispiel mit seinem direkten Nachbarn (Orit Hotel) aber
mit dem besseren Preis-/Leistungsverhältnis.

8. NGG Hotel (Bahir Dar)            3/5

Zwar etwas in die Jahre gekommen, aber insgesamt ein sehr gutes
Preis-/Leistungsverhältnis. Die Zimmer sind ausreichend groß, verfügen
über Satelittenfernsehen und je nach Lage Wifi mit guter
Internetverbindung. Wir hatten ein Zimmer im obersten Stock, dadurch
waren wir weit vom Lärm der Bar weg, negativ war lediglich, dass die
Toilette unangenehm gerochen hat. Ungeziefer, insbesondere Bettwanzen,
hatten wir keines.
Das Restaurant serviert solide Küche und kann empfohlen werden. Weniger
gefallen hat uns der hauseigenen Tourorganisator Yred. Dieser versucht
permament Touren an Touristen los zu werden. Man muss sich dabei im
Klaren sein, dass er rein als Vermittler auftritt und sich das
entsprechend entlohnen lässt. Also besser selbst organisieren oder gut
verhandeln.

9. Green Bird Pension (Awassa)         1/5

Einfache Unterkunft für Locals, denn hier wird nur amharisch gesprochen
und auch der Standard ist rein äthiopisch. Aber die Zimmer sind sauber
und sehr günstig (single = 150 Br.). Toilettenspülung und Dusche
funktionieren nicht in allen Zimmern. Wer sich ein Zimmer Richtung Osten
sucht, kann das Wifi des Nachbarhotels kostenlos mitbenutzen.

10. L-Shape Hotel (Gonder)            4/5

Insgesamt guter äthiopischer Standard, soll heißen die Zimmer werden
alle mit äthiopischer Disziplin und Sauberkeit gepflegt. Für den Preis
von 230 Br. aber ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Das
Badezimmer war sauber und roch nicht. WIFI hat im Zimmer funktioniert.
Besonders hervorzuheben ist der Blick über Gonder mitsamt eines
wahnsinnigen Sonnenuntergangs. Auch das Restaurant ist zu empfehlen.

11. Asheton Hotel (Lalibela)            4/5

Etwas in die Jahre gekommen und aber wohl mit dem besten
Preis-/Leistungsverhältnis der Stadt. Die etwas dunklen Zimmer sind
allesamt mit in die Jahre gekommenen Holzmöbeln ausgestattet. Das
Badezimmer ist sauber, hat aber ein wenig gerochen. Die Heißwasserdusche
war dosierbar und hat gut funktioniert. Das Bett war bequem und mit
sauberen Laken bezogen. Besonders gefallen hat uns der der ruhige
Innehof zum relaxen. Das Restaurant ist relativ teuer. Als Alternative
bietet sich aber das gegenüberliegende Unique-Restaurant.

Crashkurs Amharisch

Ein paar Worte äthiopisch -amharisch- sprechen zu können wird nicht nur
die Herzen der Äthiopier berühren und somit Tür und Tor zu Land und
Leute öffnen, sondern vieles auch um einiges billiger machen. Im
folgenden haben wir die unserer Meinung nach wichtigsten paar Worte
zusammengestellt. Die Aussprache sollte wie im deutschen erfolgen. Ihr
werdet aber vor Ort feststellen, dass manche Worte nicht 100% in unsere
(Aus-)Sprache übersetzt werden könnnen.

farandsch    –    (westlicher) Ausländer
salam        –    Hallo
salam nu     –     Wie gehts?
sinteno        –     Wie viel kostet es?
alle        –     gibt es
jelem        –    gibt es nicht
jet        –    wo
jetteno        –     wo ist
schintebett    –    Toilette
taxi        –    Taxi
menu        –    Menükarte
amasekenalu    –    Danke
dschigerilum    –    Macht nix/Kein Problem (wird ubiquitär verwendet)
au oder asch    –    ja
ai oder adelem    –    nein
alfaligem    –    will ich nicht (für die unzähligen Angebote, die man
bekommt genügt meist ein „ai alfaligem“ und man wird in Ruhe gelassen)
woradschala    –    aussteigen (im Minibus rufen wenn man raus will)
bunna        –    Kaffee
schai        –    Tee

Besonders wichtig sind die Zahlen denn mit ihnen steht und fällt das
Verhandlungsgeschick. Bei Preisverhandlungen ist es übrigens so, dass
man nicht unbedingt die Worte teuer, oder anderweitige Argumente
benutzen muss um den Preis zu drücken. Ein einfaches Beharren auf dem
niedrigen Preis und vor allem ein Weggehen wird den Preis im Normalfall
um einiges nach unten treiben.

1    –    and
2    –    hulet
3    –     sost
4    –    arat
5    –    amist
6    –    sidest
7    –    sabat
8    –    siment
9    –    setegen
10     –    aßer
20    –    heiar
30    –    salasa
40    –    arba
50    –    hamsa
60    –    silsa
70    –    sabba
80    –    samania
90    –    setena
100    –    moto
1000    –    schi

Für die einzelnen Zahlen muss man einfach nur der Reihe nach die
entsprechenden Zahlen sagen. So ist z.B. 1254 =  (and) schi hulet moto
hamsa arat.

Ghana

von Accra nach Cape Coast

Cape Coast

Am 18.01.2015 sind wir von Äthiopien auf in das letzte Land unserer Weltreise: Ghana!
In Accra sind wir im schönen Africa – Swiss Guesthouse bei der Schweizerin Ursula untergekommen und  hatten so einen entspannten Einstieg in dieses Land. Wir haben uns dann eineinhalb Tage Zeit genommen um Accra zu erkunden. Und es fühlt sich so toll an hier: bei tropischem Klima hört man überall aus überdimensionierte Lautsprechern coole Rap- und Reggae Musik während an den Straßen eine Garküche nach der anderen steht und zum Verweilen einlädt, auch wenn man keine Ahnung hat was man hier wohl zum Essen bekommt. Die Frauen kleiden sich mit Tüchern mit tausend bunten Farben und allen möglichen Mustern während sie ihre Kinder wie überall in Afrika mit einem Tuch über den Rücken gebunden tragen!
Wir waren dann unter anderem am Indenpendence Square mit seinem Triumphbogen, der das ghanaische Wahrzeichen, den Black Star, auf seinen Säulen trägt. Außerdem haben wir uns eine ehemalige Sklavenburg, das Osu Castle angesehen. Diese ist allerdings der Öffentlichkeit nicht zugänglich, da es als Regierungsgebäude genutzt wird. Zudem haben wir uns ein paar Stadtteile angesehen und uns langsam wieder an das tropische Klima gewöhnt.
Am Tag darauf sind wir dann nach Cape Coast, der Stadt in dessen Nähe das Dorf liegt, in dem wir arbeiten wollten. Cape Coast liegt etwa 140 km westlich von Accra und beherbergt etwa einhunderttausend Menschen. Um die Bedeutung und Geschichtsträchtigkeit des Ortes zu verstehen, muss man die gesamte ghanaische Geschichte kennen.
Das ursprüngliche Ghana lag im heutigen Mali (also weiter nördlich) und der westafrikanische Subkontinent wurde über etwa eintausend Jahre fast ausschließlich von drei Kaiserreichen, Gana, Mali und Songhay geprägt. Das änderte sich mit Ankunft der Europäer im 15. Jahrhundert. Und die Portugiesen mussten sehr überrascht gewesen sein, denn statt auf Wilde, Kannibalen und Monster, die laut Sagen dort leben sollten, traf man auf Menschen die keineswegs Anstalten machten die Neuankömmlige zu verspeisen. Vielmehr fanden sie ein Land vor, in dem man sich verschiedenen Handwerkskünsten wie der Bildhauerei und dem Weben und Färben von Stoffen widmete. Viel interessanter für die Portugiesen war aber die Tatsache, dass es hier auch eine ausgezeichnete Goldschmiedekunst gab. Und so wurde die Küste des heutigen Ghana erst Goldmine und später Goldküste genannt und diesen Namen trägt sie auch heute noch. Der Ort an dem die Portugiesen an Land gingen war Elmina und dieser befindet sich nur etwa 15 km von Cape Coast entfernt. CCCastle2Zunächst wurde nur mit Elfenbein, Gold und Gewürzen gehandelt, das änderte sich mit der Entdeckung Amerikas. Die europäische Nachfrage nach Tabak, Zucker und Baumwolle, was auf den amerikanischen Plantagen erzeugt wurde, bewirkte eine enorme Nachfrage nach billigen Arbeitskräften. So entstand ab 1505 der Sklavenhandel und setzte so eine 300 jährige Phase des Dreieckshandels zwischen Afrika, Amerika und Europa in Gang. Das ertragreiche Geschäft mit Gold und Sklaven entfachte dann auch das Interesse anderer europäischer Länder (England, Holland, Preußen, Dänen, Franzosen und Schweden), welche sich dann sukzessive an der Küste niederließen. Was folgte war eine andauernden Handelskonkurrenz um die Vormachtstellung vor Ort. Nach dem Verbot des Sklavenhandels um 1850 verloren viele Nationen aber das Interesse, was am Ende die Briten für sich zu nutzen wussten. Was folgte war die Missionierung und Kolonialisierung des gesamten Landes. Als Hauptstadt diente den Briten dabei für eine gewisse Zeit Cape Coast. Und das brachte der Stadt eine bis heute andauernde Stellung als intellektuelles Zentrum Ghanas ein. Die Unabhängigkeit erreichte Ghana dann gewaltlos im Jahre 1957.
Cape Coast CastleIn Cape Coast steht wohl die wichtigste von drei ghanaischen Sklavenburgen, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen (Sklavenburgen gibt es noch viele mehr). Der Besuch dieser war eine beeindruckende und zugleich berührende Reise in die Vergangenheit. Von Cape Coast Castle aus sind alle drei Monate eintausend Sklaven in die neue Welt verschifft worden. Auf diese Weise beherbergte die Burg über die Jahre etwa die Hälfte der geschätzt 12 Millionen verschifften Sklaven Afrikas! Vor der Abreise wurden die Sklaven aneinander gekettet und mit Brandeisen gebrandmarkt. Danach wurden sie in nahezu stockfinstere Dungeons (150 m²) zu je 200 Mann gesperrt. Eine Kanalisation gab es nicht und so standen diese Menschen kniettief in ihren eigenen Exkrementen. Vor Ort breitet sich so ein sehr ergreifendes Gefühl aus und man wundert sich, dass unter diesem Umständen Menschen überhaupt überleben konnten! Sklaven die nicht folgsam waren wurden in einen Raum ohne Licht und Verbindung nach außen gesperrt und nach ihrem Ableben ins Meer geworfen! An dieser Stelle möchten wir auch anmerken, dass der Sklavenhandel bereits vor der Ankunft der Europäer, nämlich mit den Arabern, Römern und Griechen stattfand und das in diesen auch während der Zeit der Europäer viele ghanaische Stammesshäuptlinge in den Sklavenhandel involviert waren. So haben wir hier auch Menschen getroffen, die Verneinen, dass Menschen in der Karibik Nachkommen Ghanas sind, schließlich sind diese ja vor Jahren dorthin verkauft worden!

Ando Modular Aid und Baobab Children Foundation

AndoEine große Motivation diese Reise zu beginnen war es immer irgendwo für mehrere Wochen in einer gemeinnützigen Einrichtung zu arbeiten. Als wir vor etwa zwei Jahren begonnen haben uns Gedanken zu machen wo wir arbeiten können, war uns schnell klar, dass wir es dort machen wollen wo wir auch unsere ersten Erfahrungen im Volunteering gemacht haben, nämlich in Afrika (genauer in Tansania 2009). Irgendwann haben wir dann die Organisation Ando Modular Aid (auch auf Facebook) meines Arbeitskollegen kennengelernt und seine Idee hat uns sehr gut gefallen. Ando Modular ist eine deutsche NGO, die über Jahre Geld gesammelt hat (und es noch immer tut) um im ländlichen Ghana ein Krankenhaus für Kinder zu bauen. Das ist durchaus etwas besonderes, da es in ganz Ghana bisher nur ein Krankenhaus gibt, das ausschließlich Kinder behandelt. Bei dem Projekt wurde unter anderem viel wert auf Nachhaltigkeit gelegt und so ist zum Beispiel eine autarke Stromversorgung mittels Solarzellen und eine nachhaltige Abwasserentsorgung vorgesehen. Zum Zeitpunkt als wir uns entschieden haben die Reise zu planen, alles mit unseren Arbeitgebern besprochen haben und die Flugtickets gebucht haben, befand sich die Klinik noch nicht im Bau. Alle bestehenden Verträge besagten aber, dass die ersten Module in absehbarer Zeit fertig gestellt werden. Wir haben zu dieser Zeit noch einen großzügigen Puffer hinzugefügt.
Uns war dann aber bereits während der letzten Wochen und Monate auf unserer Reise bewusst, dass die Klinik bei unserer Ankunft nicht fertiggestellt sein wird. Nichts desto trotz haben wir aber damit gerechnet, dass sie im Zeitraum unserer Anwesenheit vollendet werden wird. Wie wir aber in unseren ersten Tagen in Cape Coast feststellen mussten, ist der Baufortschritt hinter unseren Erwartungen zurückgeblieben. Die Möglichkeit dort aktiv medizinisch zu arbeiten war also erst mal dahin!
Wir haben dann erst einmal einige Tage damit verbracht um uns neu zu organisieren. Unter anderem haben wir eine US Amerikanerin kennengelernt, die hier eine sehr interessante und gut geführte NGO leitet (dazu demnächst mehr). Sie befindet sich aber nicht ganzjährig in Ghana und da in ihrem Haus viel Platz ist, wohnen wir mittlerweile in einer deutsch-ghanaischen WG!
Nach und nach haben sich dann auch Möglichkeiten eröffnet medizinisch tätig zu sein und so arbeiten wir zur Zeit in verschiedenen Einrichtungen und Prokjekten. Diese möchten wir im Folgenden vorstellen.

BaobabAnfangen wollen wir mit der Baobab Children Foundation (auf Facebook), einer deutschen NGO (Nichtregierungsorganisation). Wir haben diese kennengelernt, weil die Organisation in Cape Coast ein gleichnamiges Guesthouse führt und dort ein unheimlich gutes vegetarisches/veganes Essen anbietet! Die Organisation wurde 2001 von Edith de Vos in Freiburg gegründet und fördert Schüler, die die normale Schule aus verschiedenen Gründen nicht bewältigt haben oder sich diese einfach nicht leisten können. Auf diese Weise bietet es vielen Kinder eine einmalige Chance, die ihnen sonst verwehrt bliebe. Sich selbst bezeichnet die Organisation als Jugendausbildungszentrum. Unter anderem gibt es dort auch eine ganze Reihe körperlich benachteiligter Schüler.

typisches Klassenzimmer der Baobab Children Foundation

Diese Kinder hätten ohne die Organisation keine Chance auf ein Leben in der Mitte der Gesellschaft. Viele dieser Kinder werden von ihren Familien schlicht vernachlässigt und in ihren individuellen Fertigkeiten nicht gefördert. Ein gutes Beispiel hierfür ist ein Schüler namens Daniel. Dieser leidet an einer Lähmung der Beine und einer massiven Verkrümmung der Wirbelsäule. Die bisherigen Jahre seines Lebens hat er ausschließlich auf Knien kriechend verbracht und hat der Familie auch bei der Feldarbeit helfen müssen. Nach Aufnahme in das Schulprojekt bekommt er nun die Gelegenheit eine normale Schulbildung (Lesen/Schreiben!) und eine Ausbildung zu erhalten. Es erfolgt unter anderem auch eine Versorgung mit einfachen Hilfsmittel, wie Krücken, Rollstuhl usw.. Was die Baobab Foundation für diese Kinder leistet ist also enorm. Eine physiotherapeutische Versorgung und Förderung, welche für die Entwicklung dieser Schüler sehr wichtig ist, existiert jedoch nicht. Es gibt vor Ort aber ganzjährig vier deutsche Volontäre, die mit einigen der Schüler bereits Übungen durchführen. Dies jedoch ohne jede professionelle Anleitung. Aktuell arbeiten wir zusammen mit diesen und den ghanaischen Mitarbeitern des Projektes daran, die Probleme der Kinder zu analysieren um dann Übungen/Behandlungen zu etablieren. Auf diese Weise erhoffen wir uns eine dauerhafte Verbesserung der Alltagsfertigkeiten und der Beschwerden der Kinder. Die Arbeit vor Ort bereitet uns viel Spaß und die Kinder danken es einem prompt! Vor allem tut es gut, eine gut geführte Hilfsorganisationen im Ausland live arbeiten zu sehen!

Cape Coast Health Center

AAHC2Eine unserer Tätigkeiten hier ist die medizinische Arbeit in einem Health Center im modernen Teil Ghanas, Cape Coast.
Die Einrichtung kann man sich wie eine Mischung aus Notaufnahme und großer Hausarztpraxis vorstellen. Täglich kommen hier etwa 80 Patienten mit Krankheitsbildern aus allen Fachgebieten. Davon einige aus den entfernten Dörfern, die weite Wege auf sich nehmen um hierher zu kommen. Familien kommen dann meist nicht nur mit dem einen kranken Kind, sondern alle Familienmitglieder werden mitgebracht und bei der Gelegenheit auch gleich durchgecheckt :). Die Lage des Health Center in der Stadt verspricht eine gewisse Versorgungsqualität, da man hier auch Einrichtungen für Röntgenbilder oder Laboruntersuchungen in der Nähe hat.
Der absolute Großteil der Patienten leidet an Infektionskrankheiten, die zusammen etwa drei viertel aller Behandlungen ausmachen. Spitzenreiter sind Malaria, Infektionen der Atemwege und Durchfallerkrankungen. Ghana ist eines der wenigen afrikanischen Länder das eine kostenlose, medizinische Grundversorgung für die gesamte Bevölkerung vorsieht. Alles was jedoch über die Grundversorgung hinaus geht, muss der Ghanaer selbst aufbringen und genau das kann sich eigentlich keiner leisten. So versterben hier viele Menschen, die in Deutschland sehr gut versorgt werden könnten. Ein Großteil des Erstkontakts in Ghana wird von einem sogenannten medizinischen Assistenten oder von Krankenschwestern ausgeführt. Der medizinische Assistent stellt eine Art Arzt dar, ohne jedoch eine lange und kostenintensive Ausbildungszeit zu durchlaufen. Diese verfügen dadurch über ein relativ oberflächliches medizinisches Wissen. Wir finden aber, dass dieses System und die Gesundheitsprogramme in einem gewissen Rahmen doch ordentlich funktionieren. So werden zum Beispiel ähnlich wie in Deutschland die meisten der Kinder (genauer 80% in unserem Einzugsgebiet) gegen viele Krankheiten bereits im Säuglingsalter geimpft. So kommen hier Gelbfieber, Diphterie, Tetanus usw. genauso selten vor wie zu Hause. Nichts desto trotz unterscheidet sich die Medizin, die hier praktiziert wird, natürlich sehr von dem was man in Deutschland kennt. Vor allem die eingeschränkte Zuhilfenahme von Labor und anderweitigen apparativen Untersuchungen erschwert die Tätigkeit sehr. Hinzu kommt dann noch das Problem mit den täglichen Stromausfällen, welche oft über mehrere Stunden anhalten. Auf diese Weise werden die eh schon begrenzten Möglichkeiten nochmals weiter eingeengt. Die Klinik besitzt zwar einen Generator, dieser ist aber defekt und wird wegen Geldmangel auch nicht wieder Instand gesetzt.
Bei der gesamten Arbeit stützt man sich im Wesentlichen auf die Anamnese, also die Dinge die einem der Patient erzählen kann.;) Genau das ist für uns eine echte Herausforderung, da wir die vielen verschiedenen ghanaischen Sprachen nicht beherrschen. Eine körperliche Untersuchung der Patienten findet hier so gut wie nicht statt. Diese nimmt erstens Zeit in Anspruch und zweitens wird hier niemand beschäftigt, der diese Techniken beherrscht.AAHC Entsprechend der Möglichkeiten wird hier also eine sehr pragmatische Medizin praktiziert. Doch auch dieser Art der Behandlung kann man Gutes abgewinnen. Es existiert hier nämlich kein funktionierendes Netz aus Notaufnahmen, Rettungsdienst und im Ernstfall Intensivstationen. Das heißt, dass die Vorsorge und Vorbeugung vor schweren Verläufen sehr wichtig ist. Ganz abgesehen davon ist es für uns jedes mal sehr interessant, wenn wir wieder einen Notfall rein bekommen und sehen wie dieser hier erst versorgt wird. Uns macht das Arbeiten in der Klinik dennoch oder gerade deshalb sehr viel Spaß! Vor allem bekommen wir ein breites Spektrum an Erkrankungen zu sehen und lernen auf diese Weise! Außerdem genießen wir den interkultureller Austausch mit unseren Kollegen, von dem wir viel lernen können. Durch diese Kooperation können wir zu einer Verbesserung der Behandlung vor Ort betragen. So bringen wir unser Wissen ein und helfen durch körperliche Untersuchungen Diagnosen einzuengen oder auszuschließen. Es ist zudem sehr schön für uns hier zu sein, da wir nicht nur einen echten Einblick in die Gepflogenheiten und die ghanaische Kultur bekommen, sondern sich auch eine Freundschaft mit unseren Kollegen entwickelt hat, die unsere Arbeit hier noch unvergesslicher macht. Und „Danke“ an all die Kinder hier im Health Center, die uns mit ihrem täglichen Gesang „Hey Obruni (=Ausländer), how are you, I am fine, thaaaaank you“ zum lachen bringen.

Kakum Nationalpark und Elmina Castle

KakumNPNeben unseren Erfahrungen in der Klinik und den Projekten gibt es eine Menge anderer Dinge zu entdecken. Und so unternehmen wir an den Wochenenden Ausflüge in die Umgebung!
Eines davon ist der 35 km nördlich von Cape Coast gelegene Kakum National Park. Dieser 350 km² große Nationalpark hat es sich zum Ziel gesetzt, den hier ursprünglich vorkommenden Regenwald zu beschützen. Im Park gibt es unter anderem Waldelefanten, Waldbüffel, Wildschweine, Affen und viele andere Tiere. Solcherlei Tiere bekommt man aber nur mit viel Geduld und entsprechender Vorplanung zu Gesicht.
Um die Beobachtungschancen zu verbessern hat sich der Park eine andere besondere Attraktion eingerichtet. Es gibt die Möglichkeit auf Aluleitern, die mit Netzen und Seilen gesichert sind, hoch über den Baumwipfeln einen Sparziergang zu machen! Wir hatten das besondere Glück, dass wir vor den Öfffnungszeiten (die wir nicht kannten) vor Ort waren und deshalb den gesamten Canopy Walk für uns hatten. Und es war einfach wunderschön die Aussicht und die unverwechselbare Dschungelgeräuschkulisse zu genießen.
Daneben lieben wir es Ausflüge an die Küste rings um Cape Coast zu machen. So haben wir von Cape Coast aus, Ort für Ort Strände erkundet und uns gelegentlich auch in die meter-hohen Wellen mit starker Strömung gewagt. Nur 15 km von Cape entfernt liegt die 25.000 Einwohner zählende Stadt Elmina. Diese Ortschaft war eine der ersten von den Europäern gegründete Stadt und verfügt dementsprechend über die älteste Burganlage in Ghana.
Die Stadt wurde wohl im Jahre 1471 von den Portugiesen initiiert und der Name Elmina (= die Mine) bezieht sich auf die reichen Goldvorkommen der Küste. 1637 gelang es den Holländern die Anlage zu erobern. So wurde die Burg dann die nächsten 274 Jahre als Umschlagsort für Sklaven und Gold genutzt ehe es den Briten geschenkt wurde.

Wie bereits in Cape Coast Castle gingen wir auch hier auf eine Reise in die Vergangenheit! Und wieder waren wir ganz gefangen und bewegt von all den Dingen die hier über so viele Jahre stattgefunden haben. Heute ist Elmina wegen seiner direkt am Castle gelegenen Flussmündung vor allem als Fischerort bekannt. Und so konnten wir direkt von der Burg aus dem bunten Treiben im Fischhafen zusehen! Hier konnten wir zudem eine weitere Besonderheit des Fanitlandes erkunden: die (sogenannten) Posuban Schreine. Das sind kleine tempelartige Anlage der alten militärischen Schutzorganisationen. Sie erzählen von den Siegen und Niederlagen der jeweiligen Truppe und noch heute werden hier Gebete gesprochen und Opfergaben dar gebracht.

Abschied aus Cape Coast

byebyeNach über sieben Wochen in dem beschaulichen Dörfchen Mpeasem nahe Cape Coast, neigt sich unser Aufenthalt in Ghana und zugleich unsere Reise dem Ende zu.
Die letzten Tage hieß es daher schon von vielen Abschied nehmen. So haben wir diese Tage genutzt um uns von unseren Projekten, Kollegen, Patienten und Freunden zu verabschieden.
Wir können definitiv festhalten, dass wir hier eine großartige Zeit hatten und unsere Arbeit und die Freunde, die wir gefunden haben, sehr vermissen werden. Dennoch freuen wir uns im Moment auf eine entspannte letzte Woche, in der wir entlang der ghanaischen Küste traveln wollen und unsere vielen unbeschreiblichen Eindrücke der letzten Wochen und Monate setzen lassen wollen.

Unsere eigentliches Projekt mit Ando Modular Aid hat ja sich nicht wie gewünscht realisieren lassen. Aber wie so oft im Leben ist es eben so, dass sich dort wo ein Tor sich schließt gleichzeitig viele Türen öffnen. Rückblickend haben wir so all das verwirklichen können, was wir uns immer gewünscht haben. Wir konnten uns in vielen verschiedenen Projekten einbringen und so einzigartige Erfahrungen sammeln.
So haben wir einzelne Patienten zu Hause besucht, mit einer kanadischen Missionarin Patienten auf der Straße behandelt, in einer Klinik in Ankaful spezialisierte Medizin mit Leprapatienten gesehen, konnten im Health Center in Cape Coast die medizinische Grundversorgung in Ghana kennenlernen und haben in der Baobab Schule eine physiotherapeutische Behandlung ins Leben gerufen.
Besonders die Arbeit in und mit der Baobab Children Foundation lag und liegt uns am Herzen! Der Abschied fiel uns entsprechend schwer, vor allem weil sich alle so emotional von uns verabschiedet haben und wir mit viel Erinnerungen und Präsenten entlassen worden sind! Jetzt schon steht fest, dass wir in Kontakt bleiben werden und weiterhin als Ansprechpartner dienen um so nachhaltig für die Kinder etwas bewirkt zu haben.

EgyaaIn unserer Zeit in Cape Coast haben wir auch eine kanadische Missionarin kennengelernt. Diese verbringt viel Zeit damit den Menschen auf der Straße zu begegnen und deren Probleme vor Ort einfach und unkompliziert zu lösen. Unter anderem haben wir zusammen mit ihr am letzten Wochenende ein nahe gelegenes Fischerdorf besucht. Hier leben viele Familien, die lediglich von ihrem gefangenen Fisch leben und so täglich ums Überleben kämpfen müssen. Geld für medizinische Hilfeleistung ist somit auch nicht vorhanden. Gemeinsam haben wir uns dann einiger der Fälle angenommen. Es war eine spannende Angelegenheit, besonders die Kinder im Dorf haben sich alle um uns herum versammelt.
Ein wesentliches Problem hier ist dass viele Menschen Analphabeten sind. So haben wir viel Aufklärungsarbeit geleistet und Dinge erklärt, die zu Hause selbstverständlich sind. Das Arbeiten direkt am Menschen vor Ort war für uns eine neue und einzigartige Erfahrung und hat uns sehr gut gefallen!

Im Health Center hat uns eine Krankenschwester gefragt, ob wir ihr bei der Therapie ihres zehn Monate alten Sohns mit Spina Bifida (offenes Rückrat) helfen können. So konnte sich Steffi mit ein wenig Unterstützung aus Deutschland (von einer befreundeten Kinder-Physiotherapeutin) auch dieser Form der Behandlung versuchen. Es war eine großartige Erfahrung mit dem kleinen Cornelius zu arbeiten und der Mama so ein paar Übungen für die tägliche Therapie zu Hause zu zeigen. Ihr einziger Wunsch ist es ihren Sohn einmal zur Schule gehen zu sehen!
In dem Health Center in Cape Coast haben wir gelernt wie die basale medizinische Versorgung der Patienten hier aussieht. Für zwei Wochen waren wir zudem in einer Spezialklinik für Hauterkrankungen und im Speziellen Lepra tätig. So haben wir zusätzlich Einblick in eine Erkrankung bekommen, die es in Deutschland seit langem nicht mehr gibt!
Wehmütig haben wir jetzt auch unsere letzte Trommelstunde mit unseren genialen Trommellehrer Derrick im Schatten der tropischen Bäume gehabt. Und eigentlich haben wir jetzt genug Können um unsere Nachbarn wach zu halten.

Mit all diesen Erlebnissen und Erfahrungen werden wir jetzt eine Woche Strandurlaub machen und uns so auf den deutschen Frühling und vor allem auf euch freuen!

Abschiedstour – Busua und Ezile Bay

EzileNachdem wir uns von unseren Projekten verabschiedet hatten sind wir zunächst über Takoradi nach Busua. Der Ort gilt als so etwas wie „der“ schönste Strand Ghanas mit entsprechender Infrastruktur (Restaurants, Pensionen, etc.). Wir haben dort im Alaska Guesthouse ein gecheckt. Tatsächlich ist der Strand hier sehr schön. Toll ist auch, dass man gefahrlos ins Wasser gehen und schwimmen kann. Typischerweise haben die Stränden in Ghana eine zu starke Strömung, um sicher schwimmen zu können und so kommen jedes Jahr auch Touristen ums Leben. Wir haben den Tag in Busua dahin plätschern lassen und uns mit einem leckeren Abendessen im Busua Inn Guesthouse verwöhnt.
Nächstes Ziel war die 40 Fahrminuten entfernte Ezile Bay Ecolodge.
Ursprünglich wollten wir die gesamte Westküste entlang traveln, aber um es vorweg zu nehmen: hier sind wir so was von hängen geblieben! Es ist einfach unheimlich schön hier. Die kleinen traditionellen Häuschen der Ecolodge wurden zwischen zwei kleinen Fischerdörfern errichtet und liegen (wie der Name schon vermuten lässt) in einer traumhaft schönen Bucht. Dadurch kann man hier sogar noch entspannter schwimmen als in Busua und man hat dabei einen fantastischen Blick auf das Dorf und den tropischen Küstenwald.
Der Tourismus in Ghana leidet im Moment etwas. Das liegt unter anderem daran, dass die Ebolaepidemie in Sierra Leone, Guinea und Liberia ihren Schatten auf ganz Westafrika geworfen hat. So findet man im Moment eigentlich nur noch Touristen, die hier auch Freiwilligenarbeit leisten. Für uns jedoch war das ein Vorteil, da wir die gesamte Anlage für uns hatten!!! Und so haben wir dann die nächsten Tage mit viel schwimmen, lesen, am Strand liegen und nachdenken verbracht. Würde man ein afrikanisches Fischerdorf malen wollen, man könnte es sich nicht schöner vorstellen als wir es hier vorgefunden haben. Ein Fluss (Ezile) mündet in die Bucht und trennt gleichzeitig den alten vom neuen Teil des Dorfes. Über den Fluss führt lediglich eine abenteuerlich anmutende Holzbrücke und in dem Gewirr an Gassen zwischen den einfachen Hütten kann man sich schnell verlaufen. Es gibt weder Autos noch sonst irgendwelche Fortbewegungsmittel. Es ist ein wunderbares Gefühl hier jeden Tag her zu kommen.Wenn man sich durch das Dorf bewegt fühlt es sich immer so an als ob man durch die Wohnzimmer der Menschen spaziert und dabei immer herzlich willkommen ist. An unserem Strand stehen auch ein paar, teils sehr alte, Mandelbäume. Deshalb ziehen hier jeden Tag ganz viele Kinder an uns vorbei, die sich die Mandeln aus dem Sand picken, um diese später von der Schale zu befreien und dann zu verkaufen. Doch das Allererste was man hören kann, wenn man sich dem Dörfchen nähert, ist ein wildes Geschrei von „Hello my friend“ der vielen nackt badenden Kinder im Fluss mit. ?

CC3Unser Fazit von Ghana:
Wenn wir in ein paar Tagen Ghana verlassen, dann werden wir viele Dinge vermissen:
Die vielen schreienden Kinder im Dorf die uns jeden Tag, wenn wir Einkaufen waren oder wenn wir morgens zu Schulbeginn außer Haus gegangen sind, gesehen haben.
Die spannend schnellen Überlandfahrten mit den TroTros bei denen man immer engen Kontakt mit seinen Mitfahrern hatte und dabei von riesig großen Kinderaugen angestarrt wurde oder von Kinderhänden berührt wurde.
Immer sind wir dabei auch von der grasgrünen Regenwaldkulisse begleitet worden. Nur unterbrochen von den wunderschön einfachen Dörfern, die einer Farbexplosion gleich einen herrlichen Kontrast dazu gezaubert haben.
Die unzähligen Straßenverkäufer, die ihre Waren auf dem Kopf balancierend, schreiend und geschäftig selbst durch das Fenster des Tros an den Mann bringen wollten.
All die Frauen mit ihrer kreativen, farbenfrohen und selbst geschneiderten ghanaischen Kleidung, die alles Mögliche auf dem Kopf transportiert haben während das Kind mit einem Tuch auf dem Rücken getragen wurde.
Unsere wöchentlichen Fahrten von der Baobab Schule nach Hause, wo wir immer einen unvergesslichen abendlichen Blick auf das Meer mit seinen meterhohen Wellen und den palmengesäumten Strand mit den vielen Fischerbooten hatten. Kurz darauf konnten wir dann den wunderbaren afrikanischen Sonnenuntergang über den Dörfern genießen.
Unsere alltäglichen Einkaufstouren über den Markt, wo uns unsere Lieblingsmarktfrauen immer gut gelaunt erwartet haben.
Die unzähligen mehr als kaputten mit kitschigen Details aufgemotzten Autos und Fahrräder, die in Deutschland nicht mal der Schrotthändler nehmen würde, die aber alle penibel sauber gehalten werden (wash it!).
Das Essen, das so oft nur aus Kohlenhydraten bestanden hat und so viele Menschen dick macht. Das man immer nur mit der rechten Hand und niemals im Gehen gegessen hat. Das es immer irgendwo am Straßenrand zu kaufen gab (Streetfood!) und zu dem man immer herzlich mit einem „you are invited!“ eingeladen wurde wenn man hinzugekommen ist. Kurvige Frauen als Schönheitsideal!
Der unglaublich starke Glaube, den die Menschen hier haben, der ihnen in so vielen Dingen hilft, über den gerne diskutiert und der mit Voodoo, Hexen- und Aberglauben kombiniert wird. Das beinahe jeder einer anderen Kirche angehört und jeder hier einfach eine Kirche eröffnen kann und das dabei so tolerant miteinander umgegangen wird.
Die Menschen, die oft so wenig haben aber dennoch so auf ihr Äußeres und vor allem ihre Haarpracht bedacht sind.Ziegen
Die Art wie die Menschen hier mit dem Tod umgehen, wenn sie sich für ihre Verstorbenen in Schulden stürzen und eine Party schmeißen wie sie es zu Lebzeiten nicht getan hätten!
Den ghanaischen Smalltalk, der selten übers Wetter ging aber immer und viel mehr darüber wie viele (nicht ob) Kinder man hat, wie sonst die gesamte Familienstruktur beschaffen ist und wie es denn Allen überhaupt so geht.
Die wundervolle ghanaische Musik, die immer laut und meist übersteuert aus riesengroßen Boxen gespielt wurde und zu der die Ghanaer so ausgelassen und fröhlich feiern!
Die kreative Ader der Ghanaer, die so schöne Bilder, so wahnsinnig laute Trommeln, wunderschönen Schmuck und so tolle traditionelle Kleidung hervorbringt.
Aber auch wie kreativ die Menschen, die Dinge hier improvisieren, wenn zum, Beispiel Kinder aus Müll die tollsten Spielzeuge erschaffen.
Die schreienden verrückten afrikanischer Hühner, die uns jeden Morgen einem Uhrwerk gleich geweckt haben und auch immer wieder tagsüber erschreckt haben. ;).
Die Trommelstunden im Schatten der Bäume inmitten der afrikansichen Wildnis.
Trinkwasser aus Beuteln! Die offene Kanalisation!
Unseren lustigen Mitbewohner Mohammed mit dem wir so viele tolle Gespräche und leckere Abendessen hatten! Aber auch alle anderen lebensfrohen, temperamentvollen, aufgeschlossenen, faulen, gut englisch sprechenden und unkomplizierten Menschen hier!

Äthiopien

Wir waren von Mitte Dezember 2014 bis Mitte Januar 2015 im wunderschönen Äthiopien. Im Folgenden findet ihr unseren gesamten Reisebericht. Wer die Reise lieber mittels der Originalbeiträge mitsamt aller Fotos nachverfolgen will, findet diese jeweils in der Überschirft verlinkt!

Wir wollen euch hier auch unseren Crashkurs Amharisch ans Herz legen, welcher -wie wir finden- viele Türe und Toren weit aufgestoßen hat!

Zudem haben wir hier alle besuchten Hotels aufgelistet und bewertet!

Aber jetzt los…

Addis Abeba

addis2Gelandet sind wir mit Ethiopian Airlines in Addis Abeba (=neue Blume).  Über die Hauptstadt kann man in so manchem Reiseführer viele -teils negative- Dinge lesen. Um es vorwegzunehmen wir haben am Ende mehr Zeit in dieser Stadt verbracht als wir ursprünglich geplant hatten und wir fanden es einfach nur super!
Aber alles der Reihe nach: In Addis haben wir ein sehr schönes Hostel mit perfekter Lage etwas außerhalb des Zentrums gebucht (Lazly Guesthouse).
Am ersten Tag sind wir mit dem Taxi in die Stadt und haben uns die Dreifaltigkeitskirche angesehen. Hier ist unter anderem der letzte äthiopische Kaiser (Haile Selassie) begraben. Danach haben wir während eine Spaziergangs das Treiben auf uns wirken lassen bis wir am ethnologischen Museum angekommen waren. Dieses ist sehr schön im ehemaligen Kaiserpalast gelegen. Dort haben sich uns zwei Deutschstudenten (Getnet und Samuel) angeboten unsere Guides zu sein. Und so haben wir eine sehr ausführliche Führung im dem lohnenswerten ethnologischen Museum gehabt und dabei schon viel über das Land lernen können. Weil die Fahrt mit einem Taxi ungefähr das zehnfache von dem kostet, was der Transport mit einem der unzähligen Minibussen kostet, wollten wir unbedingt die günstige Option wahrnehmen. Nicht zuletzt auch weil man so einen tollen Einblick in das echte Addis erhält. Alleine hätten wir das wegen der Sprachbarriere nicht hinbekommen. Unsere Guides haben sich dann aber angeboten uns nach Hause zu begleiten. Da das gesamte Verkehrssystem aber vollkommen anarchisch abläuft mussten sich selbst unsere einheimischen Gefährten unzählige Male durchfragen um an den gewünschten Ort zu gelangen!
adisFür den nächsten Tag haben wir uns dann wieder mit Getnet verabredet: wir wollten zum einen einen gemeinsamen Ausflug in Addis unternehmen und auf der anderen Seite von und mit ihm die Sprache hier lernen. So sind wir dann zusammen nach Entoto, einer Anhöhe auf 3000m etwas außerhalb von Addis, gefahren und haben uns dort die ehemaligen Herrschersitz der Kaiserfamilie angesehen. Dort haben wir in einer lokalen Kneipe auch aus einer Dose selbstgebrautes Maisbier getrunken! Wieder in der Stadt waren wir noch im Nationalmuseum, wo wir uns Spuren der Menschheitsgeschichte begutachtet haben. Unter anderem gibt es hier das weltberühmte (Teil-) Skelett von Lucy zu bestaunen. Dieser 3,2 Millionen Jahre alte Fund stellt ein wichtiges Bindeglied in der Evolution der Menschheit dar. Nicht umsonst wird Afrika auch als Wiege der Menschheit bezeichnet!
Addis selbst wirkt für eine afrikanische Metropole sehr angenehm, vor allem gibt es hier relativ wenige Autos! Aufallend ist, dass die gesamte Stadt wie eine einzige große Baustelle wirkt, weil ungefähr überall gerade etwas umgegraben wird. Man kann sich hier sehr frei und ohne Probleme auch nach Einbruch der Dunkelheit bewegen. Lediglich auf seine Wertsachen muss man sehr gut aufpassen, den Taschendiebe allererster Klasse gibt es hier wie Sand am Meer. Nichts desto trotz fühlen wir uns hier pudelwohl und haben schon sehr gute und einmalige Eindrücke von diesem fantastischen Land sammeln können.

Awassa, Bale Mountain und Shashemene

baleNach unseren ersten Erfahrungen in Addis sind wir als nächstes sind in den Süden von Äthiopien gefahren, genauer gesagt nach Awassa. Awassa liegt an einem Süßwassersee und sollte uns als Ausgangspunkt für unser Trekking im Bale Gebirge dienen. Auf unserem Weg haben wir beinahe obligatorisch für Afrika einen platten Reifen gehabt. Im Bus haben wir dafür aber eine sehr nette in Äthiopien geborene US Amerikanerin getroffen. Mit dieser haben wir dann praktisch unseren ganzen weiteren Tag in Awassa verbracht und dabei eine sehr gute Zeit gehabt. Wir waren an der Uferpromenade flanieren und haben in einem der lokalen Cafés Espresso getrunken. Diesem wird hier ein uns nicht bekanntes Gebüsch hinzugefügt, was den Kaffee sehr lecker schmecken lässt! Die ganze Stadt ist übersät mit Vögeln aller Art. Besonders auffallend sind aber die unzähligen Maribus hier, sehr geil!

bale2Am nächsten Tag haben wir dann den Weg ins Bale Gebirge angetreten. Dazu mussten wir dreimal umsteigen und hatten auf dem Weg wieder mal einen platten Reifen. Das Reisen hier ist definitiv langwierig aber immer ein richtiges Abenteuer. Man hat dafür auch mehr Zeit um mit den Menschen in Kontakt zu kommen. So konnte ich ein paar Jungs Englisch Unterricht geben und Steffi von einem Lehrer aus der Region aller Hand über Land und Leute erfahren. Besonders sind auch die Momente wenn man in immer abgelegenere Regionen fährt und dann zum Beispiel ein alter Mann zusteigt und dieser vollkommen aus dem Häuschen ist, weil er gerade zum ersten Mal in seinem Leben eine weiße Frau gesehen hat!!bale58
Unser Ziel war nach wie vor das Bale Gebirge. Dieses steht unter Naturschutz und beherbergt einige nur hier vorkommende Tierarten, insbesondere auch den äthiopischen Wolf. Die Landschaft erinnert an eine Savanne aber eben in den Bergen. Das ganze aber sehr hoch: unser Ausgangspunkt lag bereits auf 3200 m! Wir haben uns dann einen Guide, zwei Pferde mit Pferdeführer sowie Campingausrüstuing organisiert und sind dann zu unserem Weihnachtsabenteuer aufgebrochen. In Äthiopien wird erst am 06./07. Januar Weihnachten gefeiert, deshalb ist hier am 24.12. rein gar nichts los.
An unserem Ankunftstag haben wir einen Trek in der Umgebung gemacht und dabei gleich richtig viel Glück gehabt. Wir haben nämlich bereits hier alle endemischen Antilopenarten finden können und auch viele Warzenschweine gesehen. Ein sehr tolles Gefühl nur zu Fuß -bewaffnet mit einer Kamera- diese Landschaft zu erkunden und dabei diesen Tieren so nahe kommen zu können. Am zweiten Tag, dem 24.12. gings dann nach oben. Die Landschaft sieht hier aus wie gemalt, alles wunderbar grün mit kleinen Strohhütten und die neugierigen Kinder die ihr Vieh hüten. Überall laufen die Tiere wie Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen und Hütehunde frei herum. Wir sind ein Flusstal – Web River- entlang immer weiter in den Nationalpark und nach oben gewandert. Dabei wurde die Landschaft immer karger bis keine Bäume mehr zu sehen waren.Stattdessen gab es irgendwann nur noch kleine immergrüne weiße Blumen, kleine Stauden, die aussehen wie Ananasstauden und verschiedene Gräser. bale4Dazu kamen dann die hier endemischen Tierarten, wie verschiedene Gattungen von Ratten, Mäusen und Hasen. Kurz vor Erreichen unseres Campingplatzes hatten wir dann noch das größte Glück: wir haben tatsächlich zwei Exemplare des scheuen und vom aussterben bedrohten äthiopischen Wolfes gesehen. Danach haben wir unser Zelt aufgebaut und unser Abendessen unter einem kleinen Strohdach zu einem herrlichen Sonnenuntergang zubereitet. Das hat natürlich etwas länger gedauert, da wir nur einen Kerosinkocher hatten und in einer Höhe von 3500m das Wasser einfach länger braucht, bis es kocht. Unser muslimischer Guide war außerdem sehr nett. Denn nachdem er erfahren hatte. dass wir hier unser Weihnachtsfest feiern, hat er keine Mühen gescheut für uns die Hütte des EWCP (Ethiopian Wolf Conservation Program) mitsamt Ofen und Brennholz zu organisieren. Das war wunderbar, denn nachts fallen die Temperaturen bis auf minus fünf Grad ab. Gekrönt wurde unser Abend von einem spektakulären Sternenhimmel! Gut eingepackt in viele Schichten haben wir dann unsere Weihnachtsnacht im Zelt verbracht.

Am nächsten morgen hat der Frost ein Bild gezeichnet, dass uns direkt an Weihnachten zu Hause erinnert hat! Auf einer alternativen Route sind wir dann wieder an unseren Ausgangspunkt zurück gewandert. Um Zeit zu sparen haben wir zuerst einen Minibus angehalten der uns dann mit netter Unterhaltung der neugierigen Einheimischen zum nächsten Busbahnhof gefahren hat und wir dort noch den letzten Bus nach Shashemene bekommen haben!

Shashemene

Wir hatten uns riesig darauf gefreut wieder nach drei Tagen wieder zu duschen! In der Stadt angekommen mussten wir aber feststellen, dass die Wasserversorgung der gesamten Stadt ausgefallen war! Zu unserem Glück konnten wir aber noch die Zion Train Lodge finden, die einen separaten Wassertank hat und wir konnten unsere ersehnte Dusche haben!

In Shashemene hatten wir uns mit Sisay, die wir in Awassa kennen gelernt hatten verabredet. Sie kam mit einem Freund und einem Mietwagen aus Addis und sollte uns mit nach Arber Minch, unserem nächsten Ziel nehmen. Und während wir auf sie gewartet haben, hatten wir noch Zeit um Shashemene zu erkunden. In Shashemene wurde vom letzten Kaiser Äthiopiens (Haile Selassie) den Rastafari Land geschenkt und so ist dieser Ort mehr oder minder eine jamaikanische Enklave geworden. Wir waren ja auch schon in Jamaika, müssen aber feststellen dass es eigentlich nur wenig Parallelen gibt. Mit Simon, einem Münchner, den wir dort kennengelernt haben, haben wir dann den Tag verbracht. Zuerst haben wir ihn zu einem Trommelmacher begleitet und konnten dort nicht nur der Trommelstunde lauschen, sondern es auch selbst ausprobieren! Am Abend sind wir dann noch nach Arber Minch gefahren!

Arba Minch, Dorze und Nechisar National Park

Arber Minchdorze ist eine Stadt im Süden Äthiopiens die direkt am großen Grabenbruch, dem Rift Valley liegt. Einem Ort wo also zwei tektonische Platten aufeinander prallen, besser gesagt gerade auseinander driften. Das bedeutet, dass hier eine Schneise in das äthiopische Hochland geschnitten wird. Die Stadt dadurch von zwei Seen (Lake Abaya und Chamo) sowie einem ihr zu Fuße liegenden Nationalpark (Nechisar National Park) umrahmt. Letztlich stellt die Stadt das Gateway für die abgelegenen Regionen des Omo Tals dar. Hier leben noch Stämme in einer Art, wie es Menschen seit hunderten Jahren getan haben. Eine Reise in eine andere Welt und Zeit, aber dazu später mehr.
dorze2Denn zunächst haben wir einige Tage in Arber Minch verbracht. Allein die Fahrt mit dem Auto Richtung Arber Minch, zeigt eine ganz andere Seite Äthiopiens mit einer fantastischen Savannenlandschaft und grünen Bergen. An unserem ersten Tag waren wir im Hochland östlich von Arba Minch und haben das Dorf Chencha besucht, in dem die Menschen des Dorze Stammes leben. Die Menschen hier sind bekannt für ihre feine Webkunst und den kreisrunde Hütten die auf spezielle Weise ein Bambusdach erhalten. Zudem werden hier falsche Bananen angebaut, welche dann durch Fermentierung im Boden zu einem bestimmten Brot weiter verarbeitet werden. Dort haben wir einen sehr schönen Markt besucht und sind danach zu einer Lodge gefahren. Diese lag spektakulär ein einem Kliff und so hatten wir zu unserem Abendessen einen Wahnsinns Blick über die darunter liegenden Steppe. Highlight des Tages war aber, dass uns Menschen aus dem nächstliegenden Dorf eine Musik/Tanzaufführung ihrer traditionellen Musik dargeboten haben. Und wir haben es geliebt, wurden vom Rhythmus der Trommel sofort mitgenommen und haben spontan mit getanzt!
dorze3Am zweiten Tag war dann ein besonderer Feiertag in Äthiopien. Es wurde der heilige St. Gabriel gefeiert. Das bedeutet, dass aus allen Landesteilen Menschen zu Kirchen fahren, die diesen Schutzpatron haben.
Es wird dann über mehrere Tage hinweg ein großer Gottesdienst im Freien abgehalten. Die Menschen sitzen auf dem Boden und hören der Stunden dauernden Predigt zu. Auf dem Vorplatz wird während dessen von dutzenden Menschen Musik gemacht, getanzt und gefeiert. Das war für uns Beide eine sehr intensive Erfahrung mit diesen Menschen diesen Tag zu teilen! Danach sind wir von unseren Freunden und deren Familie noch zum traditionelle BBQ Hühnchen mit Indjira eingeladen worden.
Am nächsten Tag haben wir uns dann den Nechisar National Park angesehen. Wir waren mit einem Boot auf dem Lake Chamo und haben Krokodile, Pelikane, Seeadler und Kraniche besucht. Danach sind wir zu dem Ort, dem Arba Minch seinen Namen verdankt, es bedeutet nämlich übersetzt „vierzig Quellen“. Dort haben wir super viele Affen, unter anderem Paviane und Makaken gesehen.
Im Moment werden wir von Sisay, ihrer Schwester Darcha und Hamey begleitet. Sisay und Hamey sind Äthiopier, die im Ausland leben. Dabei machen sie ebenso wie wir mehr oder minder eine touristische Tour durch ihr Land und besuchen auf diesen Wegen Familie und Freunden. Dank unseren Begleitern haben wir einen sehr intensiven Einblick in die echte äthiopische Kultur und bekommen vieles zum Preis der Einheimischen (was sonst fast unmöglich ist). Wir genießen es sehr und können so auch ein wenig unser Amarisch (Landessprache) und die kulturellen Gepflogenheiten trainieren!

Omo Valley

omo1Mit einem am Busbahnhof gechartertem Minibus sind wir dann zu einem der absoluten Highlights unserer Reise noch weiter in den Süden von Äthiopien vorgedrungen. Im Tal des Flusses Omo leben verteilt über mehrere hundert Quadratkilometer verschiedene Stämme. All diese Stämme haben ihre eigene einzigartige Kultur, die sie seit Jahrhunderten pflegen.omo2 Allen gemeinsam ist, dass sie hauptsächlich von ihren Kühen, Schafen und Ziegen sowie dem Ackerbau leben. Um einen möglichst tiefen Einblick in die verschiedenen Stämme zu bekommen sollte man versuchen an den Markttagen in den entsprechenden Städten zu sein. Dort sind dann die meisten Menschen anzutreffen. Wir sind als erstes in Richtung Süden zu einem Markt in der Nähe von Dimeka gefahren. Hier haben wir schon einige Mitglieder des Bana-, Bashada- und des Hamer- Volkes sehen können. Anschließend sind wir weiter nach Dimeka. Hier sind vor allem die Menschen des Hamer Volkes ansässig.
omo3omo4
Diese sind unter anderem für ihre besonderen Haarfrisuren bekannt. Die Frauen reiben sich dabei getrockneten Lehm oder Ton in die Haare und flechten die Haare dann zu halblangen Zöpfen. Außerdem sind diese auch für die Gewinnung von Blut als Nahrungsmittel (dem Rind wird mit einem Pfeil in die Halsschlagader geschossen und das Blut aufgefangen) und die Bienenhaltung bekannt.
Eigentlich wollten wir dort nur ein Dorf besuchen um so die Menschen und deren Kultur besser kennenzulernen. Wie es der Zufall so wollte hatten wir das Glück und die Ehre, dass an diesem Tag eine Zeremonie zur Vorbereitung auf eine Hochzeit stattfand – der wir gegen Bezahlung und zusammen mit anderen Touristen – beiwohnen durften. Die Frauen waren alle reich geschmückt und hatten Schellen an den Füßen, so dass beim Tanzen viel Lärm gemacht werden konnte.

Die Männer  wurden ebenfalls mit Farben im Gesicht verziert. Die Dorfältesten verteilten ihr selbst gebrautes Bier und die Krieger und Wachen führten ihre Ak-47 stets mit sich -irgendwie gruselig-.
Eine  weitere Besonderheit ist, dass sich die weiblichen Familienmitglieder des Bräutigams stundenlang mit langen Ästen von den Junggesellen, die den Sprung bereits gestanden haben, schlagen lassen.omo5

Damit wird der zukünftigen Braut die Stärke der Frauen in der Familie, die Verbundenheit und Zuneigung gezeigt. Das verrückte daran ist, dass besonders die nahestehenden Frauen, wie zum Beispiel die Schwester, regelrecht darum betteln blutig geschlagen zu werden. Die dabei entstehenden Narben werden als  Trophäen betrachtet.

Nach Stunden der Vorbereitung war es dann Zeit für den Höhepunkt des Tages: der auserwählte Jüngling muss beweisen, dass er reif für eine Ehe und eine eigene Familie ist. Dafür muss er mehrmals nackt über in einer Reihe aufgestellten Bullen springen!

Danach wartet er weitere fünf Jahren bis er seine Auserwählte heiraten darf. In dieser Zeit sind Beide frei und können mit jedem verkehren, wie sie möchten. Besonders in den Vollmondnächten wird eine zeremonielle Tanzveranstaltung gehalten bei der sich jeder einen Partner seiner Wahl sucht, um mit diesem Verkehr zu haben.
Was wir dort erlebt haben war eine vollkommene anderen Welt, in die wir für einen kurzen Moment mitgenommen worden sind. Zu beschreiben was für Eindrücke wir sammeln konnten ist uns beinahe nicht möglich und jeder, der die Möglichkeit bekommt, so etwas mit zu erleben, sollte die Gelegenheit beim Schopfe packen!
omo6Über Schotterpisten sind wir dann abends immer noch völlig geflasht weiter nach Jinka gefahren.
Unser Plan war es eigentlich das Volk der Mursi (halbnackte Frauen mit Tellern in der Unterlippe) zu besuchen. Diesen Plan haben wir aber über Bord geschmissen. Denn ein Mitglied dieses Stammes wurde vor Kurzem von einem Touristenjeep überfahren und dabei getötet. Daher ist es dort -auch gegenüber Touristen- zum Gebrauch von Schusswaffen gekommen.
Dafür sind wir dann von unseren äthiopischen Freunden mit einer Silvester Party überrascht worden! So wurde eine große Tafel mit Essen aufgebaut und mit Lagerfeuer und Kerzen eine feierliche Stimmung erzeugt. Danach sind wir alle zusammen in eine afrikanische Diskothek (ein Raum mit superlauter, übersteuerter Musik) und haben dort ins neue Jahr hineingefeiert! Dabei muss man wissen, dass in Äthiopien ein anderer Kalender verwendet wird und das Neujahr dort schom im September gefeiert wird.
Danke nochmal an Alle, es war ein unvergesslicher Abend in einem eindrucksvollen Land. Wir hätten niemals gedacht das zu erleben, was man sonst nur im Discovery Channel sehen kann!
 

Addis zum zweiten und (äthiopisches) Weihnachten

Nach unserer einmaligen und unvergesslichen Erfahrung mit den Menschen des Omo Tals haben wir uns am nächsten Tag auf den Weg zurück in die Hauptstadt nach Addis Abeba gemacht. Dabei mussten wir letztlich den einfachsten Bus nehmen (alles andere war ausgebucht) und so hatten wir das Vergnügen zwölf Stunden sehr beengt zurück in die Hauptstadt zu zuckeln. Aber auch diese Fahrt hatte ein Ende und entlohnt wurde wir mit einem kostenlosem Upgrade in ein besseres Zimmer in unserem geliebten Jazly Guesthouse in Addis!
Wie bereits erwähnt wird in Äthiopien ein anderer Kalender verwendet und weil die Menschen hier orthodox christlich sind, wir Weihnachten hier am 07.01. gefeiert. Dieses wollten wir eigentlich in einer Stadt im Norden verbringen. Es stellte sich aber heraus, dass zu dieser Zeit praktisch Jeder in Addis irgendwo hin fährt um seine Familie zu besuchen. Aus diesem Grund haben wir weder einen geeigneten Bus noch einen Flug für die nächsten Tage bekommen. Das war aber nicht weiter schlimm, denn so hatten wir ausreichend Zeit um die unzähligen Eindrücke der letzten Tage und Wochen wirken zu lassen.
Außerdem hatten wir so die Möglichkeit uns viele Ecken der Hauptstadt Addis anzusehen. Jeden Tag sind wir mit den Minibussen in verschiedene Stadtteile gefahren. Besonders in Erinnerung ist uns der Merkato geblieben. Das ist ein Stadtteil in Addis, der als größter Markt Afrikas bezeichnet wird. Dieser ist auch besonders berüchtigt für seine unzähligen Taschendiebe, denen Einheimische wie Touristen gleichermaßen zu Opfer fallen. Man darf sich das ganze allerdings nicht wie einen Markt im eigentlichen Sinn vorstellen, vielmehr hat man hier viele Straßen, in denen eine Verkaufsbude neben der anderen steht. Auf das Mitführen einer Kamera haben wir hier allerdings verzichtet!!
Highlight schlechthin war aber Weihnachten an sich. Die Tage vor Weihnachten waren Alle in der Stadt sehr geschäftig und überall wurden Weihnachtsgeschenke und vor allem Nahrungsmittel für den großen Tag eingekauft. Die Tradition will es auch, dass am Weihnachtsmorgen ein Schaf geschlachtet wird. Und so haben wir unzähligen Menschen gesehen, die auf verschiedenste Weisen Schafe nach Hause befördert haben (Schaf im Auto, Schaf auf dem Auto, Schaf auf den Schultern oder geführt an einem oder beliebig vielen anderen Beinen – sehr skuril!). An Weihnachten selbst war dann die gesamte Stadt wie ausgestorben. Die Heilige Messe findet die ganze Nacht statt und wir bis zum nächsten Mittag mit Musik, Tänzen und Predigen gefeiert. Wir hatten die große Ehre, dass uns unser äthiopischer Freund zu sich nach Hause eingeladen hat, um zusammen mit ihm und seinen Nachbarn Weihnachten zu feiern. Und so haben wir einen sehr intimen Einblick in sein Leben bekommen. Für etwas über dreißig Euro im Monat hat er die Hälfte einer Lehmhütte mit Wellblechdach gemietet. Von seinen Nachbarn ist er mit einem Vorhang und etwas Pappkarton getrennt, ein eigenes Bad hat er nicht. Vielmehr muss er hierfür 100 m zu seinem Onkel gehen, der ein einfaches Plumpsklo besitzt. Was wir damit sagen möchten ist, dass er für europäische Standards in wirklich in sehr einfachen Verhältnissen lebt. Nichts desto trotz hat er uns mit einer derart herzlichen Art empfangen und alles was er besitzt mit uns geteilt. Extra für diesen Tag hat er (teures) Rindfleisch gekauft und für uns zubereitet. Und selbst seine Nachbarn haben uns besucht und jeder hat uns Essen angeboten und uns zu sich eingeladen. Diese echte Gastfreundschaft – ohne Hintergedanken – haben wir so oft in Äthiopien erfahren und wir lieben die Menschen, die im Vergleich zu uns so wenig besitzen, so sehr dafür! Wir waren danach zufällig noch bei einem alljährlichen Polospiel zu Weihnachten. Im Anschluss hat uns die Mannschaft in den Polo Club (welcher der Pferdestall war) eingeladen und uns viele Biere und Champagner aus der mitgebrachten Kühlbox spendiert! Wir hatten wirklich ein unvergessliches (äthiopisches) Weihnachten!

Bahir Dar

bahirUnsere zwölfstündige Busreise von Aber Minch nach Addis hat uns noch in den Knochen (und Köpfen) gesteckt und da für unser nächstes Ziel eine ähnliche Etappe auf dem Plan stand haben wir uns entschieden zu fliegen. Und so sind wir ganz entspannt in nur 35 min von Addis nach Bahir Dar geflogen. Bahir Dar ist eine Stadt im Norden Äthiopiens, die dank dem Tourismus zur Zeit eine rasante Entwicklung durchmacht. Und tatsächlich haben wir bisher keine so gepflegte, moderne äthiopische Stadt gesehen. Die Straßen werden von Palmen gesäumt und die Stadt selbst liegt am Lake Tana. Dieser ist gleichzeitig der Touristenmagnet, denn er stellt den Ursprung des längsten Flußes, dem (blauem) Nil der Erde dar.
Noch am Ankunftstag haben wir einen Ausflug zu den blauen Nilfällen gemacht. Diese waren einst bekannt für eine über hundert Meter lange Bruchkante und ergossen sich fotogen in U-Form in das darunterliegende Tal. Das gibt es jetzt aber nicht mehr. Denn zur Stromgewinnung wurde stromaufwärts ein Damm errichtet und so wird jetzt nur noch wenig Wasser den ursprünglichen Weg entlang geleitet. Nichts desto trotz ein sehr schönes Bild.
bahir3Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug auf den Lake Tana gemacht. Denn hier haben sich vor Jahrhunderten verteilt auf verschiedene Inseln und Halbinseln Mönche und Nonnen niedergelassen und Klöster gegründet. Diese dienen vielen Äthiopiern als Pilgerstätten. Alle sind im orthodoxen Stil gebaut, das heißt die Kirchen sind kreisrund, es gibt getrennte Eingänge für Frauen und Männer, und im Innere findet sich ein Würfel der außen reich mit Szenen aus der Bibel bemalt ist. Der innere Teil der Würfel bleibt den Priestern vorbehalten. Es gibt wohl an die 50 Klöster verteilt am und im See, wir haben davon fünf besucht. Neben den Klöstern haben wir außerdem die reiche Vogelwelt des Sees bestaunen können. Leider hatten wir aber kein Glück und haben (wieder) keine Nilpferde gesehen. Am Abend haben dann noch zwei jamaikanische Reggae-Urgesteine in der Bar unseres Hotels super guten Dancehall/Reggae aufgelegt, das auch ganz ohne übersteuerter Boxen und mit aktuellen Liedern. Also ganz nach unserem Geschmack;)
Am nächsten Tag haben wir uns noch den großen Markt angesehen und die Zeit zum Shoppen genutzt. Danach ging es mit dem Minibus weiter nach Gondar.

Gonder

gondergonder2 Gonder liegt 180 km nördlich von Bahir Dar im Gebirge nördlich des Tanasees. Diese Stadt war die erste Hauptstadt Äthiopiens nach der Antike, denn hier ist 1636 von König Fasil ein neues äthiopisches Königreich etabliert worden. Über mehrere Herrscher verteilt sind königliche Burgen und Kirchen entstanden, die erstaunlicherweise auch die Irrungen und Wirrungen mehrerer Kriege sehr gut überstanden haben. Das ganze wird von einer großen ovalen Burgmauer umgeben und schafft so einen einzigartigen Platz inmitten des äthiopischen Trubels drumherum. Wir haben praktisch einen ganzen Tag damit verbracht durch die beeindruckende mittelalterliche Burg zu wandern. Man konnte sich dabei sehr gut vorstellen wie das ganze hier noch ein paar hundert Jahre früher ausgesehen haben muss. Von unserem empfehlenswerten Guide Belete haben wir letztlich die gesamte neuzeitliche Geschichte Äthiopiens angefangen mit der Gründung in Gonder bis zu Kaiser Halie Selassie erfahren.

gonder3Ein weiteres Ziel und Highlight in Gonder war die Debre Berhan Selassie Kirche.
Die als eine der schönsten Kirchen Äthiopiens gilt und das zurecht!
Übersetzt bedeutet der Name der Kirche wohl „Kloster der Dreieinigkeit auf dem Berge des Lichts“ und wurde von Kaiser Iyasu um das Jahr 1700 gegründet. Sie beinhaltet schöne und einmaligen Wandmalereinen. Wobei die Malereien in den Klöstern um den Lake Tana schöner waren. Das wahre Highlight für uns hier waren aber nicht die Architektur und die Wandmalereien sondern die Menschen die wir hier getroffen haben.
Wir hatten nämlich das Glück, dass wir an einem Sonntag (nach der weihnachtlichen Fastenzeit) vor Ort waren.
Wir standen also an der Kirche als plötzlich eine hupende Auto/Baja/Bus- Kolonne eintraf und super viele wunderschön geschmückte, singende, klatschende und mit einer rießigen  Trommel bewaffnete Äthiopier ausstiegen. Das war leibhaftig eine Hochzeit, nein es waren drei Hochzeiten! Ein fast wie ein Königspaar gekleidetes Brautpaar schritt in Begleitung aller Hochzeitsgäste zur Kirche um dort vor den Toren lauthals singend und klatschend zu beten. „Gänsehaut pur“. Dazu wurde ein Kreis um den Takt vorgebenden Trommler gebildet und getanzt!Einfach wunderschön! Ein Rhythmus der mitten ins Herz geht!!

Lalibela und: Ciao Äthiopien!

lalibelaNach Bahir Dar und Gonder stand auf unserem historischen Curriculum Lalibela als nächstes Ziel. Lalibela liegt östlich von Gonder und ist umringt von einer wunderschönen alpinen Landschaft. Zudem ist es eine heilige Stadt und Wallfahrtsort orthodoxer Christen.
Denn die Stadt beherbergt elf in einem Stück aus Stein geschlagene Kirchen (UNESCO Weltkulturerbe). Hier wurden also tatsächlich in einem geschätzten Zeitraum von über 100 Jahren insgesamt elf verschiedene Kirchen per Hand aus roter Basaltlava gemeißelt. Entstanden sind diese beginnend unter Kaiser Lalibela im 12/13. Jahrhundert, der hier zugleich eine Dynastie gründete und Äthiopien aus einem dunklen mittelalterlichem Zeitalter befreite (über das man praktisch gar nichts weiß).
lalibela2Von diesen architektonischen Weltwundern waren wir sehr bewegt und konnten gut verstehen warum alljährlich so viele Touristen hierher kommen. Die höchste Kirche ist 11,5 m hoch, die Größte misst 33 x 23 m und es ist beeindruckend wenn man durch teils sehr enge in Stein geschlagene Gänge dorthin hinabsteigt. Einige Kirchen sind durch sehr kleine, stockdunkle Tunnel verbunden. Besonders beeindruckend ist es auch, dass die Einwohner noch heute die Kirchen aufsuchen um zu beten.
Die spektakuläre Landschaft eignet sich auch perfekt zum Trekken. Unser Ziel war das Kloster Asheten auf 3200 m Höhe, welches ebenfalls in Stein geschlagen wurde und sogar noch älter als all die Kirchen in der Stadt sein soll!
Das trekken und klettern auf den Gipfel hatte sich gelohnt, es war ein unglaublich schöner Ausblick von da oben und wir konnten uns zur Abwechslung mal wieder bewegen.:)
Danach haben wir uns zurück nach Addis gemacht und die verbleibenden eineinhalb Tage genutzt um unsere neuen äthiopischen Freunde nochmals zu treffen!

Fazit Äthiopien:

Fazit Äthiopien: Wir lieben Äthiopien! In Afrika und wie jetzt in Äthiopien zu reisen bedeutet, dass man danach ein anderer Mensch ist! Highlight waren hier eindeutig die Menschen, die wir auf unserem Weg getroffen haben! Die krassen Gegensätze, die sich einem hier zeigen, lassen einen viel nachdenken. Viele Probleme oder Gedanken, die einen zu Hause beschäftigen, sehen plötzlich sehr klein aus. Die Armut, die wir hier sehen konnten ist unglaublich groß. Nichts desto trotz waren die Menschen immer unglaublich hilfsbereit, offen und warmherzig. Auf der anderen Seite haben wir ein Äthiopien gesehen, dass auf dem Sprung ist und sich in vielen Bereichen weiterentwickelt. Besonders gefallen hat uns und die Reise zu den Menschen des Omo Tals. Man fühlte sich wie in einer anderen Zeit fernab von der Welt. Auch war die Spiritualität der Menschen, die wir vor allem an Weihnachten und an St.Gabriel aber auch an jedem einzelnen Tag beobachten konnten sehr eindrücklich. Wir waren auch sehr fasziniert vom Trekking in den Bale Mountains mit der wunderschönen Landschaft und der seltenen Tierwelt. Und natürlich war auch der historische Norden des Landes mit seinen Weltkulturerbestädten Gonder und Lalibela eine unvergessliche Reise in die Vergangenheit. Und in Erinnerung werden uns die überall hinpinkelnden äthiopischen Männer bleiben. 

Indonesien

über Sanur nach Nusa Lembongan

nusaNachdem wir unsere erste Schritte vor den Flughafen auf Bali gemacht hatten, überfielen uns Horden von Balinesen die uns irgendwohin fahren wollten. Da unsere letzten Tage in Thailand so geschäftig waren, hatten wir nicht wirklich Zeit uns Gedanken zu machen, wo es denn überhaupt hingehen soll. Also haben wir den Rückwärtsgang eingelegt und  bei einem Espresso erstmal Pläne geschmiedet. Man kann sagen, dass es in Bali jeweils im Osten und im Westen der Insel zwei Hauptstrände gibt. Haben uns erstmal für den östlichen Teil mit dem Ort Sanur entschieden, weil dieser erstens ruhiger sein soll und wir von dort aus eine bessere Ausgangsposition für unsere weitere Reiseroute haben. Angekommen in unserem Homestay haben wir dann einen entspannten Tag am Meer verbracht um dort ein wenig mit Land und Leuten vertraut zu werden. Alles war sehr touristisch und man findet hier vor allem viele Pauschaltouristen. Zudem war der Strand nichts außergewöhnliches. Hungrig vom Flug wollten wir nach einem günstigen Local Food Restaurant Ausschau halten und haben nur ein Organicfood Restaurant gefunden. Bei dem musste man nichts bezahlen, man gibt nur so viel Geld in eine Tipbox, wie man möchte! Wir haben uns dann entschieden als nächstes auf eine vorgelagerte Insel, Nusa Lembongan, über zu setzen.
nusa2Dort haben wir in einem sehr schönen Zimmer direkt am Strand in Jungutbatu gewohnt. Den ersten Tag haben wir genutzt um im kristallklaren Wasser und an unserem Pool ein wenig die Strapazen der Reise und den vermissten Schlaf nach zu holen. Am Tag darauf haben wir uns dann Fahrräder gemietet und haben damit die gesamte Insel erkundet. Wir waren unter anderem vom Strand aus Schnorcheln und haben uns den Mangrovenwald angesehen. Viele der Inselbewohner hier leben vom Anbau von Seegras vor der Küste. So kann man jeden Tag den Menschen zusehen wie sie das Seegrad pflanzen, ernten, an Land tragen und dort zur Weiterverabeitung trocknen. Gebraucht wird das unter anderem für die Pharma- und Kosmetikindustrie sowie als Nahrungsergänzungsmittel.
nusa3Unfreiwilliges Highlight war als sich die Kette unseres Rades verklemmt hatte und wir trotz roher Gewalt keine Möglichkeit hatten weiter zu fahren. Nachdem wir dann einfach im nächsten einheimischen Lädchen um Hilfe gebeten haben, hat sich sofort ein junger Mann um uns gekümmert.
Der hat den Dani dann erst mal mitsamt dem Fahrrad auf seinem Roller zur nächsten Werkstatt gebracht. Inzwischen hatte Steffi einige nette Unterhaltungen mir der Ladeninhaberin, die ihr mit Händen und Füßen etwas über die hinduistischen Spirits erklärte. Sen hat trotz der ärmlichen Verhältnisse ein gekühltes Getränk ausgegeben und einen kulturellen Sprachaustausch mit Steffi geführt. Die Jungs in der Werkstatt waren nicht minder hilfsbereit: letztlich mussten alle Register gezogen werden und das ganze Hinterrad mit teils brachialer Gewalt zerlegt werden, bis das Rad wieder gangbar war. Das Besondere war das der Junge Mann (Sen), der uns geholfen hat, hierfür keine Gegenleistung wollte und auch die Werkstatt nur meinte: Es kostet so viel, wie es uns wert ist! Alles in allem muss es manchmal so kommen um Menschen kennenzulernen und es ist ein fantastisches Gefühl wenn einem bei einer Panne bei gefühlten 40° C so charmant geholfen wird.
Auch unser Weg zurück ans Festland war ein kleines Abenteuer. Der Ozean hier ist deutlich wilder als alles was wir bisher kennengelernt haben. Liegt wohl daran, dass wir praktisch im offenen Ozean sind und hier nur ein paar Vulkane ein wenig Gestein in den Weg gelegt haben. Unser Boot war in Relation zu den Wellen gefühlt etwas zu klein und so sind wir die ganze Fahrt über ordentlich durchgeschaukelt worden. Nichts desto trotz eine tolle Überfahrt!

Ubud

ubudNach unserem Inselstopp war unser nächstes Ziel Ubud, eine Stadt am Hang des 1717 m hohen Vulkans Batur. Gleich nach unserer Ankunft haben wir uns erst mal einen Roller geschnappt und sind damit zu zwei sehr wichtigen Tempeln in Bali gefahren. Das Roller fahren hier ist etwas besonderes: die Autofahrer sind sehr aggressiv und vor allem die Polizisten sind ein Problem. Denn in regelmäßigen Abständen finden sich Kontrollstellen, an denen vorwiegend hellhäutige Fahrer kontrolliert werden. Und bei diesen „Kontrollen“ wird immer irgendetwas beanstandet, so dass am Ende immer eine „Strafzahlung“ fällig wird. Wir haben unser Glück trotzdem versucht und wurden auch nicht kontrolliert.
Einer der  beiden Tempel war der Pura Tirta Empul. Dort haben wir uns einen sehr guten Guide geholt, der uns in die komplexe Götterwelt des Hinduismus eingeführt hat. Bei diesem Tempel handelt es sich letztlich um eine Quelle, deren Wasser als heilig betrachtet wird. Der Legende nach hat hier eine hinduistische Gottheit (Indra), um seine Soldaten zu retten – die zuvor vergiftet worden sind – eine heilende Quelle erschaffen. Und so pilgern nun täglich viele Menschen unterschiedlichster Religionen an diesen Ort. Es gibt verschiedene Fontänen und je nach dem in welcher man sich wäscht oder davon trinkt erfolgt eine unterschiedliche Wirkung. Es gibt zum Beispiel welche, die von verschiedenen begangenen Sünden befreien. Andere sind zur Bestattung der Toten. Eine  heilt auch alle Krankheiten, von der haben wir zur Sicherheit auch einmal getrunken ;)!.
Der andere Tempel den wir besucht haben war ein Bestattungstempel, der wunderschön in einem Flusstal gelegen war, dem Gunung Tawi. Da wir dort recht spät angekommen sind, waren wir dann tatsächlich die einzigen Besucher im dem Tempel! Hier ist dem Glauben nach ein Ort, an dem vorangegangene Könige bestattet worden sind und noch heute kommen die Menschen hierher um für ihre Verstorbenen zu beten. Dabei wurden die Denkmäler für die verstorbenen Adeligen eindrucksvoll in den umliegenden Fels gehauen. Der angrenzende Fluss galt auf Grund der Toten als vergiftet und wurde 1000 Jahre lang nicht zu Bewässerung der Felder o.ä. benutzt. Diese Frist ist auch erst vor Kurzem  abgelaufen!
baliFür den nächsten Tag haben wir uns entschieden eine Eco- Fahrrad Tour in die Umgebung von Ubud zu unternehmen. Unser erstes Ziel wurde gemütlich mit dem Auto angesteuert. Wir sind zum Kraterrand des Mount Batur gefahren und hatten dann erstmal ein leckeres Frühstück mit Blick auf ein schwarzes Lavafeld und den zugehörigen Kratersee. Der letzte Ausbruch war im Jahre 2000, so dass der Vulkan durchaus als aktiv gilt und ein erneuter Ausbruch jederzeit passieren könnte. Auf unserer weiteren Tour, die mit dem Fahrrad praktisch nur bergabwärts ging, haben wir die Möglichkeit gehabt eine Öko Farm zu besichtigen und konnten die herrlichen Landschaft mit den vielen Reisterrassen bewundern. Dort gab es auch einen Kaffee, dessen Kaffeebohnen vorher von Mongo ähnlichen Tieren verspeist und verdaut worden sind. Das ganze macht den Kaffee sehr teuer. Wir durften auch einmal davon probieren: Der Kaffee war milder, aber den Preis sicher nicht wert!
Zudem haben wir ein typisches balinesisches Dorf besucht und dabei viele interessante Dinge erfahren. Es ist zum Beispiel so, dass die Häuser in Bali immer gleich gebaut werden: im Süden steht die Küche, das Gebäude im Osten ist immer der Familientempel, im Norden steht ein Haus für die Ältesten der Familie (oder auch die Flitterwochen, der Kinder) und im Westen steht das Schlafzimmer der Eltern/Kinder. Durch diese Regeln ergibt es sich, dass hier viele Grundstücke gleich aussehen und man teils an Straßen vorbeikommt, die komplett von Tempeln gesäumt sind (weil es eben die Ostseite ist). Ein weiteres kurioses Ritual ist es, die Plazenta eines jeden Neugeborenen zu trocken und dann in einer Kokosnuss im Boden zu vergraben. Und wann immer es dem Kind schlecht geht, kann hier gebetet werden.
Insgesamt ist es so, dass praktisch immer vor jedem Haus, kleine Opfergaben mit Geld, Süßigkeiten, Reis oder anderen Dingen dar gebracht werden um unterschiedlichste Dämonen zu besänftigen. Das gleiche findet auch an den unzähligen (Familen-) Tempeln statt, hier geht es aber darum den Göttern ein Opfer zu bringen. So kann es teils an richtiger Slalomlauf über den Bordstein werden um nicht versehentlich auf eine der Opfergaben zu treten.
Abends waren wir noch auf einer balinesichen Tanzaufführung: hier versetzen sich Menschen in Trance und spielen in diesem Zustand verschiedene Geschichten nach.Auf diese Weise werden die Götter besänftigt. Alles sehr beeindruckend! Gänsehaut!

Gili Meno

giliNachdem wir uns ein wenig in Bali umgesehen hatten, haben wir uns als nächstes auf den Weg nach Lombok gemacht, der großen Nachbarinsel von Bali. Früh morgens sind wir mit dem Bus an den Fährhafen und dann mit der öffentlichen Fähre in etwa viereinhalb Stunden auf die Insel. Von dort haben wir noch einen Transfer in den Küstenort Senngigi gehabt. Untergekommen sind wir dort in einem Backpacker-Hostel mit kleinem Pool. Das war ganz gut, da der Strand in Senngigi aus feinem schwarzen Sand besteht, der das Meer immer aufwühlt, was uns nicht so gut gefällt. Da wir mittlerweile in der Regenzeit sind, schüttet es jeden Tag ein/ zwei Stunden aber sooo richtig. Abends haben wir dann sehr romantisch am Strand mit Fackeln und Sitzsäcken eine überraschend gute Pizza gegessen!
Nächstes Ziel waren die Gili Inseln, von denen es drei gibt (Air, Meno und Trawangan), wobei die Insel Trawangan vor allem als Partyinsel und Meno sowas wie eine ruhigere Honeymooninsel ist. Gili Air ist sowas wie die Mischung aus Beiden. Wir haben uns für die ruhigere Variante Gili Meno entschieden und wie sich heraustellte war das auch genau die richtige Wahl für uns!
Nach der Überfahrt mit dem kleinen (überfüllten) Holzboot, in dem gerade einmal fünf Touristen und sonst nur Einheimische mit ihren frischen Einkäufen vom Markt an Bord waren, sind wir auf der Insel angekommen. Nachdem wir uns mal wieder nicht entscheiden konnten, haben wir samt unserer großen Rucksäcke in der Mittagssonne in einer eineinhalb Stunden Wanderung die ganze Insel einmal umrundet und uns letztlich für „the blue coral“ entschieden. Dort haben wir einen Bungalow direkt am Strand zu einem außergewöhnlich guten Preis bekommen! Auch aufregend in einem Bungalow zu wohnen, aus deren Wasserleitung nur Meerwasser kommt ? Die Gili Inseln sind allesamt von wunderschönen Korrallenriffen umgeben. Man kann dadurch leider nur während der Flut schwimmen, aber dafür kann man ganz leicht die einmalige Unterwasserwelt erleben!
gili2Insgesamt haben wir auf Gili Meno sechs sehr entspannte und romantische Tage verbracht. Außer ein paar Fahrräder und Pferdekutschen gibt es keine weiteren Fortbewegungsmittel und die einzelnen Bungalowanlage sind so weit auseinander gebaut, dass man nie von Musik o.ä. gestört wird. Wir hatten das große Glück, dass direkt vor unserem Bungalow eines der schönsten Korallenriffe lag, so konnten wir bei jedem Tauchgang riesige Meeresschildkröten sehen! Außerdem konnten wir hier noch einige sehr günstige Tauchgänge mit einer der ansässigen Tauchschulen unternehmen und dabei im wahrsten Sinne in die einmalige Unterwasserwelt hier abtauchen! Dabei haben wir unzählige bunte Korallen, viele Clownfische (=Nemos ? ) mit ihren Anemonen, viele Feuerfische mit ihren giftigen Stacheln, Skorpionfische, Batfische, Kugelfische und beeindruckend große Schildkröten gesehen, sind zu einem Wrack abgetaucht und haben so manche neue Erfahrung besonders mit den hohen Wellengang zur Monsunzeit sammeln können!
Abends konnten wir bei einer einheimischen Familie in deren Restaurant die Abende zu Reggae-Livemusik und leckeren Essen ausklingen lassen. Also ganz nach unserem Geschmack!
Die restliche Zeit des Tages haben wir einfach nur genossen! Alles in allem hatten wir hier ein sehr gute Zeit und konnten uns fast nicht losreißen um weiter zu ziehen ?

Teresgenit und Trekking am Rinjani

rinjaniAuf Lombok gibt es den mit etwa 3727 m Höhe zweithöchsten Vulkans Indonesiens, den Rinjani. Eigentlich wollten wir diesen nicht mehr besteigen, weil wir uns mittlerweile in der Regenzeit befinden und der Aufstieg daher eigentlich zu gefährlich geworden ist. Da wir aber dennoch den Norden Lomboks erkunden wollten, sind wir mehr oder minder durch Zufall auf den Rinjani Mountain Garden in Teresgenit gestoßen. Dieses kleine Paradies wird von den liebenswerten Deutschen Toni und Roland geleitet. Man wohnt dort mit einem Blick auf den Pazifik inmitten eines tropischen Gartens zusammen mit vielen verschiedenen Tieren. Hier gibt es neben Gänsen, Hühnern, Pferden, Schildkröten, Katzen, Hunden auch einen Affen, einen Hornvogel und allerlei andere Tiere… Geplant war, dass wir hier ein oder zwei Tage die Umgebung ansehen. Nachdem wir aber erfahren hatten, dass es immer noch möglich ist den Vulkan zu besteigen, haben wir uns nach den Tagen des Müßiggangs auf der Insel entschieden am nächsten Tag den Berg in Angriff zu nehmen.
rinjani2Auf Grund der aktuellen Wettervorhersagen und Berichten von anderen Travellern haben wir aber nicht den Gipfel als Ziel gehabt sondern den Kraterrand auf 2600 m als Ziel erkoren. Und so sind wir dann zusammen mit einigen anderen Weggefährten von Senaru aus zunächst durch tropischen Regenwald insgesamt 2000 Höhenmeter nach oben! Wir hatten dabei durchaus mit Regen gerechnet. Jedoch begann das Spektaktel bereits im Wald, mit einem pötzlichen Nebel der langsam die Sicht versperrte und dann zu einem heftigen Monsunregen wurde. Stundenlang hatte es ab 11:00 Uhr geschüttet als wenn es keinen Morgen gäbe. Wir sind dann doch recht naß und durchgefroren an unserem Basecamp am Kraterrand angekommen. Als Belohung hat sich aber ein Wahnsinns Blick aufs offene Meer, zu den Gili Inseln und bis nach Bali geboten. Zudem war der Blick über den Kraterrand auf den darunterliegenden Kratersee und den noch kleineren aktiven Vulkan, aus dem noch Rauchschwaden aufsteigen, sehr schöön! Nach einer erholsamen Nacht, die wir warm und kuschelig in unserem Zelt verbracht haben, sind wir früh morgens nochmal an den Kraterrand aufgestiegen und haben dort den Sonnenaufgang bestaunt. Danach ging es mit einem saftigen Muskelkater wieder nach unten und zurück in unser Homestay! Zur Belohnung gab es dann von unserer Toni selbstgemachte schwäbische Spätzle mit Gulasch und Gurkensalat ?

Komodo National Park und Kanawa Islands

komodoNach unserem Vulkantrip hatten wir einen Weiterflug zur nächsten großen Insel Flores gebucht. Gelandet sind wir im Küstenort Labuan Bajo. Vorgelagert vor dieser Insel gibt es nämlich den Komodo National Park mit den weltberühmten Komodovaranen und die wollten wir unbedingt besuchen. Labuan Bajo ist mehr oder minder ein Durchgangsort für den Komodotourismus, stellt aber tatsächlich so etwas wie den einzigen wirklichen touristischen Ort der ganzen Insel dar! Zufällig haben wir von einer kleinen vor Flores vorgelagerten Insel gelesen. Und so sind wir am nächsten Tag mit dem Boot zur Insel Kanawa übergesetzt. Diese ist so klein, dass es hier lediglich ein Pier, ein Restaurant und ein paar Bungalows gibt. Letztlich hat sich der Ort als kleines Paradies herausgestellt.
komodo2Für den nächsten Tag haben wir dann eine Tour in den Komodo National Park gebucht!
Am Morgen gings mit dem Schiff los zur Hauptinsel Komodo. Das war durchaus ein kleines Wagnis. Es gibt eine weitere Insel -Rinca- auf der deutlich mehr, wenn auch kleinere, Komodovarane leben. Die Wahrscheinlichkeit tatsächlich eines dieser Tiere auf Komodo zu sehen ist geringer, dafür sind die Tiere größer und weniger aggressiv (mehr Futter und mehr Platz).
Um es vorwegzunehmen wir hatten den ganzen Tag über sowas von Glück! Gleich Morgens am Pier haben wir einen kleinen Riffhai sehen können!!! Zu Beginn unseres Trips haben wir tatsächlich auch noch einen riesigen Mantarochen gesehen, wie er aus dem Meer gesprungen ist! Später angekommen auf Komodoisland riss unsere Glückssträhne nicht ab und wir konnten neben einigen Hirschen, einer Schlange, Wildscheinen und Wildhühnern grandiose sechs Komodoverane entdecken. Drei davon waren richtig groß und auch entsprechend älter. Es war extrem beeindruckend diesen Riesenechsen soooo nah zu sein! Die Echsen sind ja durchaus tödlich und haben auch schon den einen oder anderen Menschen verspeist. komodo3In Ihrem Speichel leben derart ecklige Keime, dass ein Biss bei jedem Opfer  (unbehandelt) früher oder später zu einer tödlichen Blutvergiftung führt. Dank eines ausgezeichneten Geruchssinns kann dann das Aas praktisch von überall aus geortet werden! Ihren Schwanz können sie zusätzlich als tödliche Peitsche einsetzen! Wir konnten auch tatsächlich bis auf etwa eineinhalb Meter an die Tiere heran. Das lag einerseits daran, dass dem Bauch nach zu urteilen die letzte Mahlzeit erst vor kurzem stattgefunden hatte und zum anderen dass die Mittagssonne die Tiere sehr faul gemacht hat!
Nach dem Mittagessen auf dem Boot, sind wir noch zu verschiedenen sehr schönen Schnorchellocations gefahren! Absolutes Highlight war, dass wir dass Glück hatten zusammen mit zwei unglaublich großen Mantarochen zu schnorcheln. Die haben einen Hochzeitstanz gleich immerfort ihre Runden um einen Korallenblock gedreht! Das war für uns Beide einer der schönsten Eindrücke die wir jemals aus der Unterwasserwelt sammeln konnten!!!
Den nächsten Tag haben wir noch am Meer verbracht und sind dann zurück nach Labuan Bajo. Es hat uns auf Kanawa wirklich gut gefallen, vor allem auch weil wir so viele neue Freunde gefunden haben!

Flores – von Labuan Bajo über Ruteng und Bajawa bis nach Ende

floresNachdem wir in Labuan Bajo unsere Weiterreise organisiert hatten und mit netten Leuten in guten Lokalen eine entspannte Zeit verbracht hatten sind wir mit dem Bus weiter ins Inselinnere gefahren.
Der nächste Ort, den wir angesteuert haben war Ruteng. Der Weg dorthin geht in Serpentinen an den wunderschön mit Tropenwald bewachsenen Bergen entlang und hatte zur Folge, dass der eine oder andere Einheimischen im Bus erbrechen musste! ?
Ruteng hat touristisch eigentlich nicht viel zu bieten. Dadurch sind die Menschen Fremden gegenüber viel offener, echter und versuchen nicht andauernd einem etwas zu verkaufen. Wir haben aber gerade diese Erfahrung gesucht, da wir in Indonesien bisher nur in touristischen Orten waren. Untergekommen sind wir in dem katholischen Kloster Santa Maria. Das war für uns durchaus ein sehr positives Erlebnis, denn in Sachen Sauberkeit,Qualität der Matratzen und Frühstück stand unsere Unterkunft einer europäischen in nichts nach. Dort haben wir auch Julianus getroffen, der für den nächsten Tag unser Guide war und wir zusammen auf zwei Rollern die Sehenswürdigkeiten der Region abgefahren sind. Es ist einfach ein tolles Gefühl von Freiheit, mit einem Roller durch die kleinen Straßen am Land entlang zu fahren, die vielen kleinen Hütten und die traditionell gekleideten Leute auf den Feldern oder am Straßenrand zu sehen. Tausend verschiedene Gerüche von Feuer oder den typischen Nelkenzigaretten wahrzunehmen und die süßen lauthalsschreienden Kinder („Hello“) zu entdecken. Eines der Sehenswürdigkeiten sind Reisfelder die von oben aussehen wie große Spinnennetze. Zurück zu führen ist das auf erbrechtliche Gründe. Außerdem haben wir eines der traditionellen Dörfer besucht und dort haben wir dem Dorfältersten aller Hand Fragen stellen können. Dazu ist uns Kaffee aus eigenem Anbau serviert worden und wir haben Bethelnüße gekaut (Dani hat sofort seine Gesichtsfarbe in rot gewechselt!!!) ?

flores2Als nächstes sind wir weiter nach Bajawa. All diese Orte liegen eigentlich nur je etwa 130 km auseinander. Da es aber im Prinzip nur eine Straße gibt, die die Insel durchquert und diese sehr schmal und im Profil einer andauernde Passstraße ist, dauert die Strecken extrem lang. In Bajawa haben wir dann zusammen mit Christian und Björn, die wir vom Rinjani Trekking kannten, einen Tour in die Umgebung gemacht. Wir haben einen Wasserfall gesehen, waren in heißen vulkanischen Quellen baden, haben uns die Palmweinproduktion angesehen und haben uns zwei traditionellen Dörfer angesehen. Die Menschen hier haben einen Mischung aus katholischem Glauben, welcher ihnen durch die holländischen Kolonialherren gebracht wurde und traditionallem Ahnekult mit animistischem Glauben. Ein großer Teil davon ist es zu verschiedensten Anlässen Tiere zu opfern.Wir hatten das Glück einer Grundschuleröffnung beizuwohnen und so kamen wir unfreiwillig in die Situation bei der Opferung eines Schweines anwesend zu sein. Das war für jemanden aus dem europäischen Kulturkreis natürlich sehr schwer zu sehen. Nachdem dem schreienden Schwein die Beine gefesselt worden sind, wurde ihm mit einer Machete mit einem Hieb der Schädel gespalten. Danach wurde es ausgeblutet und die Haare der Haut mit Benzin verbrannt. endeAus den Innereien des Schweines und dem Gehirn wird dann von den Ältesten des Dorfes gelesen ob der Schule auch eine gute Zukunft bestellt ist. Der Tod und auch die Opferung von Tieren sind hier Bestandteil des Alltages und auch die Kinder wachsen hier mit diesen Erfahrungen auf. Während wir bei dieser Zeremonie zitternd und angespannt daneben standen, haben die Kinder ungestört miteinander gespielt.  So war es sehr interessant zu sehen wie die Menschen hier leben und auch welche Unterschiede es im Vergleich zu Ruteng gibt.
Danach ging es am nächsten Tag weiter über Ende nach Moni. Dort haben wir früh am nächsten Morgen (vier Uhr) eine Tour hinauf zum Kraterrand des Kelimutu gemacht. Die Besonderheit dieses Vulkans ist, dass die Kraterseen in verschiedenen Farben leuchten und diese alle paar Jahre wechseln. Das liegt wohl hauptsächlich daran welche Mineralien dort im Moment gelöst sind. Anschließend gab es ein Frühstück im Guesthouse mit einem netten Gespräch mit dem Besitzer, der uns etwas über die Zubereitung von Hundefleisch erzählt hat.
Danach gings zurück nach Ende, wo wir nach einem Sparziergang durch die Stadt unseren Rückflug nach Bali angetreten haben. Das einzig schöne An dem Ort Ende war die Begeisterung der Bewohner für fünf weiße Backpacker die orientierungslos zu die Stadt streifen und somit für das eine oder andere Verkehrschaos sorgten.

Bali – Legian und Balangan


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Nach unserem Flores Abenteuer ging es zurück nach Bali. Dort sind wir in die touristischte Region, die die ganze Insel zu bieten hat: Kuta/Legian! Dort haben wir zu einem ausgezeichneten Preis-/Leistungsverhältnis in einem sehr schönen Hotel mit ausgezeichneten Zimmern inklusive WLAN und Satellitenfernsehen gewohnt (Legian Loft Hotel), ein Luxus den wir gar nicht mehr gewohnt waren ;). Von dort aus haben wir Stadt und Strand angesehen und ein paar entspannte Tage gehabt. Nur kann man einfach nicht verstehen, wie Pauschaltouristen ihren Urlaub hier verbringen können.bali2
Der Strand ist nichts besonderes, das Meer wirft meterhohe Wellen die lediglich für Surfer geeignet sind und überall diese betrunkenen Aussis (Australier). Unter anderem sind wir auch zu einem Tempel mitten im Meer gefahren -Tanah Lot- .In dessen Mitte entspringt mitten im Meer sogar eine Frischwassserquelle!
Danach sind wir noch für zwei weitere Tage in die Südhalbinsel von Bali nach Balangan gefahren. Dort haben wir uns einen Roller gemietet und sind damit verschiedene Strände (Padang und Dreamland Beach) abgefahren. Danach sind wir noch zum einem Tempel gefahren, der spektakulär an eine Klippe gebaut worden ist – Uluwatu. Das Besondere ist, das man hier auch einen der traditionellen Tänze besuchen kann. Diese hatten wir bereits in Ubud gesehen, da es uns aber so gut gefallen hat sind wir nochmal hin. Wunderschön mit einem eindrucksvollen Sonnenuntergang im Hintergrund war der fesselnde balinesiche Trance-Tanz ein perfekter Abschluss für 29 Tage Indonesien!

Unser Fazit für dieses wunderbare Land:

bali3Wir haben Indonesien als Land der vielen Inseln kennengelernt und hier mehr Zeit auf und im Meer verbracht als jemals zuvor. Besonders gefallen hat uns, dass jede Insel ihren eigenen Charme und eigene Kultur hatte. Bali mit seiner einzigartigen hinduistischen Kultur, die so viel Spass gemacht hat während wir sie entdeckt haben. Lombok als muslimisch geprägte Insel mit den Gili Inseln und dem zweithöchsten Vulkan Indonsiens – dem Rinjani, den wir tapfer erklommen haben. Und zu guter Letzt Flores, eine katholische Insel mit dem Komodo National Park und dank wenigen Touristen und schlechter Infrastruktur für uns die authentischste Erfahrung in Indonesiens. Absolutes Highlight in Indonesien war die Unterwasserwelt! Wir haben hier zum ersten Mal in unserem Leben Meeresschildkröten, Riffhaie, Klownfische und viele andere Riffbewohner kennenlernen können. Nie vergessen werden wir die Begegnung mit den  Mantarochen und den Komodovaranen! Auch die Menschen hier waren, egal wo, immer sehr nett und hilfsbereit. Auch wenn sie natürlich andauernd versucht haben einem etwas überteuert zu verkaufen, aber das kann man ihnen nicht wirklich übel nehmen! Wir haben uns stets sehr sicher gefühlt und die Menschen hier sind sehr herzlich und offen.
Wirklich lokal konnte man in sogenannten Warungs (indonesisches Restaurant) essen. Allerdings ist das Essen nicht sehr abwechlungsreich und wir waren von vier Wochen mit frittiertem Reis und Nudeln (Nasi/Mie Goreng) etwas gelangweilt. Dafür haben wir hier unwahrscheinliches Angebot an Tofu und Tempe gehabt, was uns im restlichen Südostasien gefehlt hat.

Thailand/ Laos

One night in Bangkok

bangkokNach vielen Tagen des Wartens ging es am 13.10. nun endlich los! Dabei hatten wir das Glück auf unserem Flug von Kairo nach Thailand geschätze 200 schuhlose muslimische Mitreisende von Ihrer Pilger Fahrt aus Mekka an Bord zu haben. Diese hatten sich scheinbar vor Ort einen Infektion der Atemwege eingehandelt, weshalb unser gesamter Flug zu einem wahren Hustkonzert geworden ist!
Ganz wie der Titel dieses Beitrags, haben wir nach unserem Flug aus Deutschland nur eine Nacht in Bangkok verbracht. Dabei haben wir einen sehr postiven ersten Eindruck gewinnen können. Uns zeigte sich eine bunte, lebendige, moderne Großstadt mit unheimlich viel Verkehr und verdammt gutem Essen! Wieso gibts in Deutschland eigentlich nicht mehr Streetfood?!? Hier werden alle Sinne angesprochen… Flammen die vom Grill aufsteigen, der wahnsinnige Duft nach thailändischen Essen, die vielen bunten Zutaten an den Ständen und das wilde Treiben in den Gassen. Also haben wir das bestellt was die Thai’s so gegessen haben, darauf zeigen und bezahlen. Dazu noch ein Coconutdrink direkt aus der Kokosnuss mit Stohhalm.
Geschlafen haben wir übrigens im HI Sukhumvit Guesthouse, welches durchweg als etwas ruhigere Variante mit nettem Charme zu empfehlen ist….!

Chiang Mai

chiang maiVon Bangkok gings mit dem Flugzeug weiter in das 800 Km weiter nördlich gelegene Chiang Mai. So etwas wie die kulturelle Hauptstadt des thailänder Nordens! Haben uns hier für ein etwas ruhigeres außerhalb liegendes Hostel entschieden, das zudem von einer seit 30 Jahren in Thailand lebenden Deutschen geführt wird (Linda Guesthouse). Hier wohnt man inmitten eines schönen Gartens, in liebevoll eingerichteten Zimmern und man bekommt von Linda auch alle Infos die man so wegen mancher Verständigungsschwierigkeiten braucht.
Für den ersten Tag haben wir uns einen thailändischen Kochkurs ausgesucht. Diesen haben wir im Thai Kitchen Centre gemacht. Dabei haben wir unheimlich viel von unseren Kochlehrern lernen können, haben mehr als genug von sehr gutem Thai Food gegessen und können uns nun zertifizierte Thai Basic Food Cookers nennen! Wir hatten außerdem das unglaubliche Glück sich mit unseren besten Freunden am anderen Ende der Welt zu treffen. Denn wie es der Zufall so will waren diese zur gleichen Zeit wie wir auf Tour!
chiang mai2Diesen Tag haben wir dann unter dem Motto Stadt erkunden gestellt. So haben wir dann unter anderem viele bedeutende buddhistische Tempel besucht, was durchaus beeindruckend war. Außerdem haben wir uns von vielen fleißigen Fischen die Hornhaut von den Füßen fressen lassen! Kitzelalarm! Anschließend haben wir uns ins thailändische Marktgetümmel gestürzt und uns von den lokalen Leckerbissen überraschen lassen. Dann mussten wir uns leider schon wieder verabschieden.
Am Abend waren wir dann noch beim Muay Thai Boxen. Ja, eine Mischung aus Tradition, Budhistischen Glaubensrithen und Kampf. Es war eine interessante Erfahrung und es war auch echt spannend!
Am nächsten Tag waren wir sehr mutig und haben uns das erste Mal einen Roller ausgeliehen. Die Skepsis zuvor war sehr groß denn Linksverkehr und Anarchie auf der Straße waren erstmal kein e guten Voraussetzungen. Aber es hat alles sehr gut funktioniert, nach kurzer Zeit war man den Linksverkehr gewohnt und auch das Mitschwimmen im Strom gelang erstaunlich gut. Besucht haben wir dann einige Flecken um Chiang Mai herum. So haben wir ein bißchen in die Bergwelt hineingeschnuppert und haben den Königspalast mit zugehörigem botanischen Garten besucht. Auch das touristisch sehr gut erschlossene Ma Saeng Valley haben wir besucht. Auf dem Weg haben wir immer wieder an Wasserfällen Rast gemacht und dabei die Füße zum Abkühlen ins Wasser gesteckt….ein geniales Freiheitsgefühl!!!

Trekking in Nordthailand zu den Lahu

lahu19.10.2014: 7.15 Uhr morgens hat uns das Thon Eco Trekking Team zu unserem Dschungel-Trekking-Trip an die Grenze zu Myanmar abgeholt.
Auf der Ladefläche eines Pickup Truck sind wir an die drei Stunden Buckelpiste bis zu einem Dorf gefahren, dort konnte man dann Elefanten bestaunen und dann auch auf einem reiten . >Gehen wir mal nicht genauer auf den ökologischen Hintergrund ein<
Dann starteten wir den ersten Trek unserer Privattour (anderen Tourmitglieder sind krank geworden). Wir sind einen eineinhalb stündigen Trek bis zu einem abgelegenen Dörfchen der Lahu inmitten des Dschungels gewandert. Dort konnte man nur zu Fuß oder beschwerlich mittels Motorrad hinkommen. Größter Luxus war Strom, denn aber nur der Dorfälteste zur Verfügung hatte. Ansonsten leben diese Menschen, die Flüchtlinge aus dem benachbarten Myanmar waren von dem was Ihnen ihre Felder und der Wald zum Essen boten.
Dani hat dort mit den Kids Fußball gezockt und wir haben für unser Abendessen Rattenfallen im Wald ausgelegt. Richtig authentisch haben wir in unserer Bambushütte auch Feuer gemacht und darauf unser Abendessen gekocht, das wir dann draußen am gelegten Lagerfeuer gegessen haben. Zusammen mit den Dorfbewohnern haben wir dann am Lagerfeuer Gitarre gespielt und Lieder gesungen unter einem wahnsinnigen Sternenhimmel! Die Nacht haben wir in einer einheimischen Bambushütte zusammen mit Kakerlaken, Vögel in ihrem Nestchen und so anderen Tierchen verbracht. aufregend!
lahu27.00 Uhr am Morgen… frisch ausgeschlafen, gings nach dem Frühstück dann richtig los. Mit Zwischenstopps zur Erklärung der Tier- und Pflanzenwelt sind wir bis Mittags gewandert und haben uns dann an einem Wasserfall inmitten des Dschungel abgekühlt. Diese Erfrischung hatten wir auch bitter nötig, da unser Guide leider vergessen hat unser Wasser zu besorgen und wir somit nur mit eklig abgekochten, nach Rauch schmeckender, warmer Brühe unterwegs waren! Dann haben wir eine Mittagspause auf einer abgelegenen Dschungelhütte gemacht…. Der weitere Weg zog sich an einem Flussbett entlag, wo wir auch frische Passionsfrüchte direkt von den Bäumen holen konnten!
Zum Schluss sind wir auf einem völlig verdreckten Fluss entlang mit einem Floss aus Bambusrohren entlag geraftet. Ganz cool, mit ein paar spektakulären Stürzen aber das hätten wir uns auch sparen können. So ist das nunmal mit diesen Treks hier in Thailand… alles nur für die Touris!
Insgesamt haben wir an diesen zwei Tagen einen sehr authentischen Einblick in Land, Leute und Landschaft im Norden Thailands bekommen!

über Chiang Rai nach Huay Xai (Laos)

chiangraiAm 21.10.2014 sind wir mit dem Bus nach Chiang Rai gefahren und im Baan Bua Guesthouse eingecheckt. Auf den ersten Blick ist diese Stadt klein und unspektakulär, die Stimmung jedoch viel entspannter. Das Highlight ist mehr oder weniger ein goldener Uhrenturm, den wir uns auch angeschaut haben und direkt davor in einem Cafe gechillt haben. Jeden Abend zur vollen Stunde leutet dieser Uhrenturm in unterschiedlichen Melodien und leuchtet dabei in verschiedenen Farben, das haben wir uns auch am Abend nicht entgehen lassen. Danach sind wir über den Nightmarket….super cool. Dort haben wir dann eine „Hot-Pot-Soup“ (Tontopf auf Kohlen) gegessen und die täglichen musikalischen Aufführungen angeschaut. Da gabs auch endlich die Insekten zu essen, da aber keiner der Einheimischen zugegriffen hat haben wir sie auch verschmäht
Am nächsten Morgen sind wir dann mit dem Local Bus über die Friendship Brigde nach Huay Xai (Laos) eingereist. Diesen verschenkten Tag haben wir dann in einem gaaanz simplen Hostel verbracht. Sind dann auch noch los und haben zum Glück einen Platz für unsere Gibbon Experience ergattert!

Gibbon Experience

gibbonUnsere nächste Station war ein Trip in die Bokeo National Reserve Area zur Gibbon Experience. Die Idee dabei ist es durch ein Naturreservat zu wandern und dabei Teilstrecken mittels Zipline zu bewältigen und am Ende in verschiedenen Baumhäusern über den Baumwipfeln zu übernachten.
Nach einem frühen Aufstehen und erneutem ungemütlichen Transfer auf der Ladefläche eines Pick-Up Truck gings erstmal mit einem zwei – bis dreistündigen Hike hinauf in den Nationalpark los. Uns bot sich dabei ein atemberaubender tropisch-feuchter Dschungel mit wahnsinnig schöner Landschaft. An der ersten Zipline angekommen war jedem sichtlich etwas mulmig. Also noch mal alle Seile, Knoten und Karabiner gecheckt, allen Mut zusammen genommen und dann auf in den Dschungel geschwungen. Bei Ziplines mit teils über 500 m Länge und teils über Täler in einer Höhe von 150 m kann einem schon mal die Luft wegbleiben. Anfangs war es teils zudem schwierig nicht in Drehung zu geraten sondern gerade auf der Zipline zu bleiben. Aber nach einiger Zeit hatte man auch das gut raus. Im weiteren Verlauf gab es dann einen Wechsel zwischen verschieden langen Hikes und Unterbrechungen durch die Ziplines. Ziel war am Ende des Tages ein Baumhaus, das auch nur mittels Zipline erreichbar war. Von dort aus bot sich ein spektakulärer Blick über ein dicht bewaldetes Dschungeltal und die dahinterliegenden Bergketten.gibbon2 Nach einer kurzen Pause haben wir dann noch eine Extrarunde mit vier weiteren Ziplines durch den Wald gedreht. Ein weiteres Highlight des Baumhauses war, dass man praktisch im Freien mit derselben spektakulären Aussicht ein Badezimmer hatte, bei dem zudem die Bodenbretter soweit auseinanderlagen, dass man die guten 40 m auf den Boden unter sich sehen konnte. Dort haben wir sicher einer der besten Duschen unseres Lebens gehabt!!! Nach einem guten Abendessen ging es dann ins Bett. Wir hatten dabei einen etwas höher gelgenen Teil des Baumhauses mit guten Matratzen, Moskitonetz und superkuscheligen Decken! Eingeschlafen ist man dann zum Dschungelorchester aus Zirpen, Grillen, Vögeln und was sonst noch so Geräusche im Wald erzeugt. Wir hatten sogar noch das Glück, dass wir einen nächtlichen Regenschauer abbekommen haben, der das ganze natürlich noch atmosphärischer machte.
Am nächsten Tag gings dann über weitere neun Ziplines und verschiedenen Wanderstrecken zu einem Flussbett zurück.
Nach erneutem Transfer zurück nach Huay Xai, haben wir uns im Daauw Homestay einquatiert. Dort schläft man bei einer Organisation, die Frauen, die von ihren Männern verlassen worden sind, aufnimmt und die Einnahmen aus dem Tourismus den umliegenden Dörfer und Familien zukommen lässt. Dort hatten wir noch einen entspannnten Nachmittag und einen tollen Abend mit vielen Freunden, die wir auf dem Weg getroffen haben!

mit dem Slow Boat nach Luang Prabang

slowboatAls nächstes Ziel unserer Reise haben wir uns die kulturellen Hauptstadt von Laos, Luang Prabang, ausgesucht. Man kann nicht nur 15 Stunden mit einem Bus dort hin kommen, sondern auch entlang des Mekongs mit einem landestypischen Slowboat. Die Fahrt dauert 14 Stunden (600 km) und wird an zwei Tagen mit einem Zwischenstopp in Pak Beng zurückgelegt.
slowboat2Zusammen mit vielen anderen Touristen und einigen Einheimischen sind wir am ersten Tag etwa sechs Stunden Boot gefahren und unsere Hintern haben da schon vom Sitzen auf den Holzbänken geschmerzt ;). Aber dafür konnten wir wunderschöne Landschaften entlang dieser laotischen Lebensader bewundern. Unser Zwischenstopp in Pak Beng war angenehmer als gedacht, das Hostel (Dockhoun Guesthouse) war vollkommen in Ordnung und wir hatten eine guten Abend mit unseren Mitreisenden Freunden .
Am nächsten Tag waren wir wieder früh am Pier um gute Plätze zu ergattern, welche idealerweise im vorderen Teil des Bootes sind da hier der Motor nicht zu laut ist und ein angenehmer Fahrtwind durchzieht. Leider haben unsere laotischen Gastgeber versucht die Menge an Menschen, die gestern mit zwei Booten in dem Ort angekommen sind, heute mit nur einem Boot weiter zu befördern. Das führte dazu, dass unser Boot sichtlich überladen war. Nach heftigen Diskussionen mit dem Kapitän des Schiffs wurde nach einiger Zeit dann doch noch ein zweites Boot zur Verfügung gestellt und wir konnten unsere Reise fortsetzen. Nachmittags sind wir dann nach sieben Stunden Fahrt in Luang Prabang angekommen,….

Luang Prabang

luangIn Luang Prabang, übrigens UNESCO Weltkulturerbe, haben wir vier tolle Tage verbracht! Nachdem wir am ersten Tag ja abends mit dem Boot am Pier angekommen sind, haben wir zunächst ein Guesthouse mit einem tollen Preis/Leistungsverhältnis gefunden (Nora Singh Guesthouse). Danach haben wir uns vom Nachtmarkt erstmal etwas zum Essen geholt: eine scharfe Nudelsuppe. Dabei sucht man sich die Zutaten, die man gerne in seiner Suppe hätte aus und legt alles in ein Körbchen. Dann wird die Suppe vor unseren Augen zubereitet, dabei hat die Köchin einen Topf mit entsprechendem Sut bereit und mischt und würzt alles live. Bei den Einheimischen sind auch so Dinge wie Hühnerfüße, Leber und anderes hoch im Rennen. Wir haben da aber immer lieber die Variante mit Tofu und viel Gemüse gewählt!
Am nächsten Tag haben wir erst einmal einen Stadtrundgang gemacht, der uns als erstes auf einen Hügel in der Stadt geführt hat, der von einem Tempel, dem That Chomsi gekrönt wird. Von dort hatte man einen herrlichen Blick über die Stadt und die umliegende Landschaft. Beim Abstieg sind wir dann sogar am Fußabdruck Buddhas vorbeigekommen, wenn der echt ist, ist Buddha allerdings an die 25 m groß!! Nach einem Rundgang durch die Altstadt entlang am Mekong haben wir uns dann den Wat (=Tempel) Xieng Thong angesehen. Das ist einer von nur zwei Tempeln, der im Rahmen verschiedener Kriege verschont geblieben ist! Wir waren ganz erstaunt, denn auf verschiedenen kleineren Kapellen rund um das Hauptgebäude konnte man auf Steinmosaiken sehen, wie Menschen auf alle verschiedenen Arten getötet werden! Zeigen sollen diese Mosaike eigentliche Geschichten und Traditionen des Landes! Entlang am zweiten Fluß, der durch Luang Prabang fließt, dem Nam Khan gings dann zu der Kult-Bar hier: Utopia! Ein wirklich cooler Platz mit sehr chilliger Atmosphäre und gutem Essen und Drinks. Wir haben zum Beispiel einen Espresso-Bananen Shake Mix mit Zimt getrunken,….!
luang2Am dritten Tag haben wir uns mal wieder einen Roller ausgeliehen und sind mit dem zu den 30 Km entfernten Tat Kuang Si Wasserfällen gefahren. Dank Rechtsverkehr und wenig Verkehr war das auch entspannter als in Thailand. Herausforderung waren die unzählbar vielen ultratiefen Schlaglöcher sowie hier und da eine Kuh oder ein Wasserbüffel, die unbeirrt einfach über die Straße marschiert sind. Die Wasserfälle an sich sind absolut eine Reise wert. Türkisfarbenes, klares Wasser verteilt über mehrere Stufen mit mehreren schwimmbaren Pools. Zudem konnte man an die Spitze des höchsten Wasserfalls (wohl etwa 50 m) wandern und hatte dann von dort einen super Blick über die Landschaft. Das Schwimmen war dann die willkommene Abkühlung bei Tagestemperaturen von 30 °C!!
Am letzten Tag wollten wir eigentlich mit dem Rad die Umgebung erkunden. Da es aber morgens erst geregnet hat, es dann noch sehr schwül geworden ist und wir außerdem gestern mit dem Roller schon viel gesehen haben, haben wir uns heute einen fauleren Tag bereitet. Haben uns dabei noch das Royal Palace Museum angeschaut, was der Amtssitz des Königs.

Vang Vieng

vangviengFrüh morgens gings erstmal mit dem TukTuk an den Busbahnhof von Luang Prabang. Vor Ort wollten wir uns erst einmal einen Überblick über die möglichen Verbindungen machen, denn eigentlich fahren neben den lokalen Bussen, VIP Busse (größer und angeblich komfortbaler) und Minivans. Da aber nur noch der VIP Bus zur Auswahl stand, fiel die Entscheidung leicht. Viel VIP war der Bus allerdings nicht. Eigentlich sind es von Luang Prabang nach Vang Vieng nur 230 km. Da die Strecke aber vollständig durch eine Bergregion führt und die Straße sich immer komplett am Berg entlang schlängelt, dabei aber gerade so breit ist, dass zwei Fahrzeuge knapp nebeneinander passen, dauert das alles sehhhhr lange. Genauer gesagt waren wir insgesamt neun Stunden unterwegs. Unterbrochen wurde unsere Fahrt zudem von einem Erdrutsch, der dann erstmal mittels Bagger beseitig werden musste. Einmal mussten wir auch anhalten um minutenlang unsere Bremsen mittels eines Wasserschlauchs wieder herunter zu kühlen. Letztlich sind wir aber wohlbehalten in Vang Vieng angekommen. vangvieng2Entlohnt wurden wir sowieso von den atemberaubenden Kalksteinformationen, die zu den schönsten des ganzen Landes zählen. Sofort am ersten Abend merkte man, dass diese Stadt nicht die Historie hat, wie sie Luang Prabang hat. Bis 2012 war der Ort hier wohl eine Raver-Party Hochburg. Nachdem die Regierung diesem Treiben aber eine Ende gesetzt hat, entwickelt sich das Örtchen mehr und mehr zum Outdoor Mekka für Fahrrad fahren, Kayaking, Caving und Tubing. Untergekommen sind wir dann im Champa Lao, einem Guesthouse, das eingige einfache Bungalows anbietet. Unschlagbares Argument für uns war die Lage direkt am Fluß mit der Möglichkeit direkt auf der Veranda die Hängematte auf zu hängen!
vangvieng3Wir haben dann eine 26 km lange Mountainbike Tour in das Kalksteingebirge gemacht. Dazu haben wir uns zwei passable Hardtail – Mountainbikes vom Laden nebenan geholt und sind früh morgens um sechs los (es will ja schließlich kein Mensch bei 36°C radeln).Obwohl wir nur auf der Hauptstraße unterwegs waren, war die Straße schlechter als jeder deutsche Forstweg. Wir waren also sehr froh zumindest ein wenig Federung zu haben. Gelohnt hat sich unser Trip sowieso. Man hat einen sehr guten Einblick in das ländliche laotische Leben bekommen. Die Menschen hier leben praktisch nur vom dem, was ihnen ihre Felder und das Vieh einbringen. Unterbrochen haben wir unseren Trip unter anderem für eine der zahllosen Höhlen, die es hier in der Gegend gibt. War ein echt stranges Gefühl in völliger Dunkelheit über super rutschige Felsen zu klettern, wenn man über sich die Fledermäuse hört! Zur Belohung gabs danach eine Abkühlung in einem Flußabschnitt, denn man Blue Lagoon nennt – inklusive Natur-Baum-Sprungbett! Haben es außerdem auf uns genommen einen Aussichtsberg zu besteigen um ein wenig Überblick über die Gegend zu bekommen. Alles in allem ein super Tag!

Vietiane

vietianeUnser nächster Stopover war die Hauptstadt von Laos, Vietiane. Morgens um 6.00 Uhr sind wir mit einem Tuk Tuk ( die Fahrer schlafen übrigens in Hängematten in ihrem Tuk Tuk ) zum Busbahnhof. Dort stand jedoch nicht wie erwartet der Local Bus, sondern ein Mini Van. Wir kamen also ungewollt in den Genuss diese Art der Beförderung auch noch zu testen. Die Fahrt war auch mehr oder minder wie erwartet: Der Fahrer fuhr auf der von Schlaglöchern übersäten Piste viel zu schnell und relativ riskant, sodass ein Einschlafen während der Fahrt zum Abenteuer ( 1 x Schlagloch = 1 x Freiflug durch den Van ) wurde. An Entspannung oder Schlaf war also nicht zu denken. Aber auch hier waren wir nach etwa drei Stunden Fahrt wohlbehalten am Ziel. Hier sind wir im Mixay Paradise untergekommen.
Haben uns dann erstmal für zwei Euro Fahrräder geholt und haben mit diesen Klapperkisten eine private Stadtrundfahrt gemacht. Zu sehen gab es neben den obligatorischen Tempeln, dem Präsidentenpalast, so mancher Botschaft auch ein großes Siegestor (Patuxai = Victory Monument). Den Zement hierfür hatten die USA 1969 eigentlich zum Bau eines neuen Airport gestiftet, aber das war den Laoten anscheinend egal! Erinnern soll es an alle Laoten die vor der Staatsrevolution in verschiedenen Kriegen gefallen sind. Abends haben wir eine sehr schöne Roof Top Bar mit Sonnenuntergang und Wetterleuchten über dem Mekong gefunden. Danach gings dann noch über die Uferpromenade samt Handwerkmarkt, dort haben wir dann endlich asiatische Triggerstäbchen gefunden!

mit dem Zug von Laos nach Chumphon

Nachdem wir den Norden Thailands und Laos kennengelernt haben ist unser nächstes Ziel den Strand und den Süden von Thailand zu erkunden.
Am 03.11. hieß es also Abschied von Laos zu nehmen und so sind wir um 15:30 Uhr von unserem Guesthouse abgeholt worden. Von dort aus ging es dann erst einmal zur Bahnstation mit der wir den Grenzübertritt gemacht haben. Bei der Ausreise aus Laos hat der Immigration Officer dann auch einfach mal eine Gebühr von 10.000 Kib (= 1€) von jedem verlangt, scheinbar wollte er sein Gehalt ein wenig aufbessern. Die Fahrt über die Grenze über den Mekong hinweg hat dann gerade einmal 15 Minuten gedauert. In Thailand haben wir dann „Gott sei Dank“ ein Visum für 30 Tage erhalten (wohoo), somit bleibt uns der Gang zum Immigration Office zur Visa Verlängerung erspart! In Thailand sind wir dann in den Nachtzug umgestiegen. Alles in allem hatten wir eine sehr angenehme Fahrt mit diesem Zug. Es gab – wenn auch überteuertes – erstaunlich gutes Essen, die Betten waren bequem und ausreichend groß. Geschlafen hat man natürlich nur sehr oberflächlich, weil man irgendwie sein Hab und Gut im Blick haben wollte, aber auch das war voll in Ordnung. Und schnell war der Zug auch noch, denn nach gerade einmal 12 Stunden Fahrt waren wir gegen 6:30 Uhr in Bangkok am Hauptbahnhof angekommen. Zu unserm Glück fuhr eineinhalb Stunden später gleich der Express Zug nach Chumphon. Ein Ort im Süden von Thailand am Meer, der als Ausgangspunkt für unsere Strand- und Inseltage dienen soll. Diesen Ort haben wir dann um etwa 15:00 Uhr erreicht, d.h. wir haben in etwa 24 Stunden, sehr bequem sagenhafte 1100 Km zurückgelegt!

Tauchkurs am Thung Wua Laen Beach

chumponWir wollten schon länger Tauchen lernen, bisher hatte sich das aber nie so richtig ergeben. Es war klar, dass wir das im Rahmen dieser Reise aber nun endlich realisieren wollten. Auch als kleines Flittergeschenk-/erlebnis. Eigentlich hatten wir vor nach Koh Tao zu fahren, um dort den Tauchkurs zu machen .Nachdem wir aber verschiedene Angebote sondiert hatten, haben wir uns entschieden den Kurs am Thung Wua Laen Beach nördlich von Chumphon zu machen. Hauptgrund war, dass wir hier unter deutscher Anleitung im Einzelunterricht das Tauchen lernen können. Unser Tauchlehrer Werner taucht seit 18 Jahren vor Ort und war uns von Anfang an sympathisch. Am ersten Tag gings dann erstmal mit Theorieeinheiten los. Am nächsten Tag durften wir dann schon im Pool mit der kompletten Ausrüstung ran. Am Tag darauf war dann der erste Ausflug mit dem Boot zu verschiedenen Inseln, die sich auf halbem Weg nach Koh Tao befinden, geplant. Vor unserem ersten Tauchgang waren wir dann natürlich sehr aufgeregt. Am Ankerseil des Bootes entlang gings dann nach unten. Anfangs hat uns der Druckausgleich für die Ohren schon Schwierigkeiten bereitet, aber mit der Zeit hat sich das gegeben. Die Unterwasserwelt war wunderschön! Es gab Hart- und Weichkorallen, allerlei Rifffische und diese in vielen schillernden Farben! Wir haben mit Seeanemonen und deren Beschützerfischen gespielt, mit Seegurken jongliert und einfach genossen in Mitten eines riesigen Aquariums zu plantschen. Nach kurzer Rast mit Mittagessen haben wir eine kurze Schnorchelrunde eingelegt, bevor es dann zu unserem zweiten Tauchgang ging. All das, was wir zuvor im Pool geübt hatten, hat wunderbar funktioniert und mit zunehmender Zeit unter Wasser hat man sich immer wohler gefühlt.
chumpon2Für den nächsten Tag war ein Sturm angekündigt, da sich morgens das Wetter aber noch passabel gezeigt hat, sind wir für unsere noch fehlenden Tauchgänge wieder raus aufs Meer. Und wir hatten wirklich Glück! Unser erster Tauchgang verlief ohne Probleme und unser zweiter war so getimed, dass wir gerade unter Wasser waren als das erste Gewitter über uns hinweg zog. So durften wir dieses Spektakel auch unter Wasser erleben. Uns wurde schon kurz mulmig als plötzlich alles dunkel wurde, man die Blitze über Wasser gesehen hat und das Prasseln des Regens einsetzte. Ein Highlight war unter anderem auch , dass wir an diesem Tag einen etwa ein Meter langen Barrakuda gesehen haben. Echt beeindruckend wenn ein so großer Raubfisch in unmittelbarer Nähe zu einem selbst seine Runden dreht.
Wegen des angekündigten Sturms hatten wir unsere Tauchgänge auf offener See etwas vorgezogen. Deshalb haben wir am letzten Tag noch eine Pool Session für Notfallsituationen beim Tauchgang, die letzte Theorieeinheit und die PADI Abschlussprüfung gemacht.
So haben wir innerhalb von fünf Tagen Alles gelernt, was man braucht um ab jetzt die Tauchreviere dieser Welt zu erkunden!
Gewohnt haben wir die ganze Zeit über im Nana Beach Hotel. So konnte wir die Zeit, die wir nicht mit Tauchen verbracht haben, herrlich am Strand verbringen!

Ko Pahyam

kohpayNach unserem Tauchkurs und dem Reisen ohne große Pausen wollten wir mal so richtig die Seele baumeln lassen und haben uns deshalb für eine ruhige Insel entschieden: Ko Pahyam. Also gings morgens erstmal etwa drei Stunden mit dem Bus nach Ranong an die Westküste zur Andamanensee. Von dort aus haben wir mit einem Boot auf die Insel übergesetzt.
Ko Phayam selbst ist eine kleine Insel. Außer Kokosnuss- und Cashew-Plantagen gibt es am Strand einfache Bungalows, das wars. Keine Autos und Strom gesichert nur von 18:00 – 22:00 Uhr, also genau das richtige um ein wenig Abstand von Allem zu bekommen!
Angekommen auf der Insel sind wir mit zwei Rollern an den südlichste Teil des langen Strandes gefahren und haben uns von dort aus mit dem Rucksack bis zum Sonnenuntergang praktisch durch alle Hotels gekämpft, um das „beste“ Preis-/Leistungsverhältnis zu bekommen. Und ja, wir haben es gefunden … „Hornbill-Hut“!
Hier wohnen wir für gut ausgehandeltes Geld in einem einfachen Bungalow am Strand, mit einer tollen Bücherauswahl im Hotel, einer Aufhängemöglichkeit für unsere Hängematte, leckerem Essen und einem super netten Hotelpersonal
kohpa2yGenau der richtige Ort um die nächsten Tage zu entspannen und Erkundungstouren zu starten.
Zum Mittagssnack zum Beispiel haben wir ein nettes kleines Restaurant „Chicken Mama“ gefunden, die eigentlich nur einen BBQ-Grill, vielen Chillis, und ein paar Sitzmöglichkeiten besitzt. Du rufst ihr einfach zu was du willst und wie scharf es sein darf! Super lecker!
Alternativ bietet sich das Wetterleuchten- TV mit Sternegucken und am Strand sitzen an!
Ansonsten liegen tagsüber meist unter den Palmen, lesen ein Buch, gehen Wellenreiten im Meer, liegen in der Hängematte und leben so in den Tag hinein.
Wir haben uns natürlich auch den Rest der Insel angesehen. Dazu haben wir uns einen Roller gemietet und sind den ganzen Tag durch Koh Phayam umhergedüst. Haben uns unter anderem eine andere Bucht (Büffelbucht), den Tempel auf einem Pier und einen Aussichtshügel angesehen. Einfach genießen und zu halten wo es einem gefällt! Straßen hier sind übrigens bessere Bordsteine was anderes gibts nicht!
Man ist hier der Natur auf alle Fälle nahe! Es besuchen uns immer wieder nette Tierchen in unserem Bungalow und haben viel Freude dabei uns zu erschrecken…. Kakerlaken die einem aus dem Rucksackfach heraus über die Hand rennen, schwarz-gelben Raupen im Bad, Rießenspinnen die wild durch den Raum rennen, Handball große Krebse, wahnsinnig laute Geckos, usw…

Krabi

krabiZiel unserer nächsten Etappe war Krabi. Ein touristischer Ort an der Andamenküste, der durch seine Landschaft mit vielen Karstfelsen besticht.
Haben uns dort im netten K-Guesthouse einquatiert und am ersten Abend das Glück gehabt, dass auf der Hauptstraße so etwas wie ein Volksfest stattgefunden hat und wir uns so an vielen Fressbuden satt essen und von den Aufführungen der Einheimischen berieseln lassen konnte.
Am nächsten Tag haben wir uns ganz touristisch mit vielen Anderen in ein Boot gesetzt und habe eine vier – Insel Tour gemacht. Wie der Name schon sagt haben wir dann nacheinander vier verschiedene Inseln angesteuert und sind dort schwimmen, relaxen und schnorcheln gewesen. Die Landschaft hier ist unglaublich schön, denn die Natur hat hier einfach mal Kalksteinfelsen mitten in den Ozean gestellt. Daran kann man sich praktisch nicht satt sehen. Vor allem der Strand bei Rai Ley und das Schnorcheln bei der Chicken Island sind sehr zu empfehlen!
krabi2Am nächsten Tag haben wir uns noch einmal einen Roller ausgeliehen und haben damit die Umgebung erkundet. Thailand ist natürlich billiger als Deutschland, wenn auch in manchen Städten (z.B. Bangkok) das Preisniveau europäisches Niveau hat, dennoch sind teils die Verhältnismäßigkeiten stark verschoben. So kostet eine Fahrt mit einem Taxi oder einem Tuk Tuk (was ehrlich gesagt ein reiner Mafia Verein ist) meist genauso viel, wie wenn man sich eine Roller den ganzen Tag ausleiht! So gehört das Rollerfahren hier in Thailand dank der anarchischen Straßenregeln und dem Nervenkitzel zu den Toperlebnissen. Man kann auf diese Weise in völliger Freiheit vor allem in entlegene Ecken vorstoßen und Thailand ganz individuell für sich entdecken. Aber um wieder zum Thema zu kommen: wir sind damit erstmal zu einem der berühmtesten Meditationskloster des Landes gefahren. Der Legende nach hat hier ein Mönch über Jahre meditiert und ist dabei immer wieder von einem Tiger besucht worden, daher der Name Tigertempel. Hier kann man je nach Weltanschauung als Buße oder sportliche Herausforderung 1273 steile Stufen bis auf den Gipfel klettern um eine Aussicht über die gesamte Region zu haben. Auf dem Weg dorthin muss man sich und sein Hab und Gut vor neugierigen und von Touristen verwöhnten Affen verteidigen. Haben danach noch einen Abstecher in das anliegende Tal mit tropischen Urwald gemacht (sonst stehen hier überall nur Palmöl- oder Kautschukplantagen).
Danach sind wir mit dem Roller noch ein paar Strände besuchen gefahren. Teils hat man sich gefühlt wie in Italien an der Adria, so viel war da los!

Bangkok … zum Zweiten

bangkok2Vor unserem Weiterflug nach Indonesien hatten wir noch zwei Tage in Bangkok! Diese haben wir mit Shopping und Sightseeing verbracht. Wir haben wieder im HI Sukhumvit gewohnt und können dieses Hostel auf Grund seiner Lage und des sehr guten Preis-/Leistungsverhältnissen auch nur wärmsten empfehlen! Mittels Skytrain konnten wir wieder die Stadt unsicher machen und waren trotz Verkehrskollaps immer schnell und günstig wo auch immer wir hin wollten.
Am ersten Tag haben wir uns ganz dem Einkaufen verschrieben und haben verschiedene Märkte und vor allem Shopping Malls besucht. Es ist absoluter Wahnsinn in welcher Dichte hier ein Wolkenkratzer samt mehrstöckiger Mall neben dem anderen steht. Und wenn man weiß, wo man suchen muss, bekommt man hier einfach alles in jeder gewünschten Qualität zum entsprechenden Preis.
Da es in Bangkok neben dem Skytrain kein wirklich gutes Nahverkehrssystem gibt und man mit dem Taxi zu normalen Verkehrszeiten für die meisten Strecken länger als zu Fuß braucht, haben wir noch eine weitere Möglichkeit für uns entdeckt: wir sind Boot gefahren. Damit kann man schnell, sicher und billig innerhalb kurzer Zeit große Distanzen überbrücken. Auch wenn Teile dieses Kanalsystem nichts anders als oberirdische Kloaken sind und diese auch einen solchen Gestank verbreiten. Wir konnten uns so am letzten Tag noch einen Überblick über wichtige Sehenswürdigkeiten der Stadt, unter anderem auch der berühmten Khao San Road, machen.
Früh morgens gings dann zum Airport für unseren Weiterflug nach Indonesien, denn an dieser Stellte endet unser Abenteuer in Laos und Thailand….

…. aber wie bereits zu Laos hier ein paar Gedanken zu Laos und Thailand:

bangkok3Wir haben Laos als ein lohnendes Reiseziel im Spagat zwischen armen ländlichen Verhältnissen und boomenden Tourismus kennen gelernt. Während ein durchschnittlicher Laot wohl im Jahr gerade einmal um die 270 € verdient, haben wir auf der anderen Seite für viele Dinge doch recht ordentliche Preise hinlegen müssen. Verzaubert hat uns die Landschaft entlang der Flüsse besonders entlang des Mekongs und die wunderschönen tropischen Bergwälder. Ganz zu schweigen von den vielen Kalksteinformationen, die zusammen mit den davor liegenden Reisfeldern und Bauern mit typischen Strohhüten ein herrlich klischeehaftes Bild von Südostasien gezaubert haben. Daneben hatten wir auch das Glück den Urwald mit seiner immergrünen Decke kennen zu lernen und hoch über den Bäumen eine der eindrucksvollsten Nächte unserer Reisen zu verbringen. Angetan hat es uns natürlich auch das Weltkulturerbe Luang Prabang, das mit seinen französichen Kolonialhäusern einen herrlichen europäischen und romatischen Flair versprüht. Die Laoten haben wir als nett und hilfsbereit kennengelernt, wenn gleich sie auch nicht eine so gute und abwechslungsreiche Küche wie ihre thailändischen Nachbarn haben. Nichtsdestotrotz hat es uns die laotische Nudelsuppe angetan, die seither zu unseren Leibgerichten gehört!
Thailand haben wir als ein unheimliches tolles Land voll mit stets hilfsbereiten fröhlichen Menschen kennengelernt. Man ist hier immer freundlich empfangen worden. Und selbst wenn man die Klischees anfangs nicht glauben kann, sie stimmen: Die Leute haben immer ein Lächeln parat und können hier nicht nein sagen. Fragt man sie etwas auf Englisch, würden sie nie sagen „nein, verstehe ich nicht“, sondern es wird immer (!) einfach „ja“ gesagt. Genauso wenn man nach dem Weg fragt, es gibt kein „weiß ich nicht“, stattdessen geht der Finger notfalls in irgendeine Richtung.
Das Essen hier gehört definitiv zu dem Besten was die Welt zu bieten hat, und wenn man sich einmal an einen gewissen Schärfegrad gewöhnt hat, ist man regelrecht süchtig! Überzeugt haben uns auch die Strände, noch nie zuvor haben wir in einem Land so viele verschiedene Strände gesehen, es ist hier definitiv für jeden der Passende dabei! Zudem ist das Reisen im Vergleich zu anderen Traveller – Ländern sehr angenehm, es existiert eine sehr gute und zudem günstige Infrastruktur (Straße, Zug, Boot, Luft) und man kann durchaus recht genau die Zeiten für die verschiedenen Distanzen kalkulieren.Außerdem war Thailand eines der sichersten Länder, in denen wir bisher waren!
Besondere in Erinnerung werden uns die Zusammentreffen mit unseren Freunden Patrick und Anne, sowie Jan, die einsamen Strände und malerischen Sonnenuntergänge der Insel Koh Pahyam, der abenteuerliche Tauchkurs in Chumphon, Sticky Reis mit Mango, Pad Thai, der Kochkurs in Chiang Mai, das Roller Fahren im anarchischen Verkehr, der Blick von der Skybar in Bangkok, die Landschaft um Krabi und natürlich das all anwesende „Kaaaa“ (=Höflichkeitsfloskel, die einfach immer zu allem gesagt wird) bleiben!